Tabellenführung Hannovers langer Weg zurück - Prib: „Wollen oben bleiben“
Hannover (dpa) - „Spitzenreiter, Spitzenreiter, he, he!“ Hannovers Fans waren bereits in Aufstiegsfeierlaune. Doch bis zur Rückkehr in die Fußball-Bundesliga ist es für die Niedersachsen noch ein langer, beschwerlicher Weg.
Das wurde beim mühsamen 1:0 (0:0) gegen den 1. FC Kaiserslautern mehr als deutlich. „Schön war es nicht“, brachte es Hannovers Trainer Daniel Stendel auf den Punkt. „Doch das Wichtigste sind die drei Punkte. Wir wollten mit einem Sieg ins neue Jahr starten und das haben wir geschafft.“
Stendel war es sogar gar nicht so unrecht, dass sein Team gegen die Pfälzer nicht wie im Hinspiel klar mit 4:0 gewonnen hatte. So wisse jeder sofort, dass auch in der Zweitliga-Rückrunde weiter für jeden Sieg hart gearbeitet werden müsse, sagte der 96-Coach mit einem verschmitzten Lächeln.
Hart gearbeitet hatte sein Team auch gegen den erstaunlich mutig und selbstbewusst auftretenden FCK. Spielerisch blieb die neue Nummer eins der Liga zwei aber nahezu alles schuldig. Die beiden Angreifer Martin Harnik und Niclas Füllkrug fanden so gut wie gar nicht statt, aus dem Mittelfeld gab es kaum spielerische Impulse. „Das war lange zu wenig und zu träge“, gab Kapitän Edgar Prib zu.
Doch weil die Gastgeber kurz nach der Pause einen Fehler der Gäste in Person von Uffe Bech zum einzigen Treffer nutzten (49. Minute), lösten sie den Erzrivalen Eintracht Braunschweig wegen der besseren Tordifferenz an der Tabellenspitze ab. Eine Position, die die 96er am liebsten bis zum Saisonende nicht mehr abgeben wollen. „Wir wollen da oben bleiben und Platz eins Woche für Woche verteidigen“, sagte Prib und gab damit die Marschroute für die noch anstehenden 16 Partien aus.
Der Fokus soll aber weiter auf das jeweils nächste Spiel gerichtet sein. „Es bringt nichts, wenn wir jetzt schon daran denken, wie es ist, auf dem Marktplatz zu stehen“, mahnte Marvin Bakalorz mit Blick auf die so ersehnte Aufstiegsparty. „Wir wollen am Ende auf einem der beiden ersten Plätze stehen, das ist alles, was zählt.“
Dafür nahmen die Niedersachsen am letzten Tag der Transferfrist auch noch einmal kleine Änderungen am Kader vor. Vom Bundesligisten 1899 Hoffenheim lieh 96 in Marko Maric einen weiteren Torhüter aus, zudem wurde der Club Transfer-Flop Marius Wolf doch noch los. Der 21-Jährige, der vor einem Jahr vom TSV 1860 München gekommen war, seitdem aber nur zwei Spiele für die 96-Profis absolviert hatte, wechselt auf Leihbasis zu Eintracht Frankfurt.
In Braunschweig, Stuttgart und auch Union Berlin ist die Konkurrenz aber stark, die Verteidigung der Tabellenführung wird für die Roten kein Selbstläufer. „Wir wissen, dass wir besser spielen müssen“, sagte Stendel. „Aber das war heute ein typisches Auftaktspiel. Ich habe es noch nie erlebt, dass nach einer Pause schon alles glatt läuft.“
Erstaunlich glatt verlief dagegen der erste Auftritt des FCK unter dem neuen Trainer Norbert Meier. „Ich finde, wir haben ein richtig gutes Auswärtsspiel gemacht und hätten zumindest einen Punkt verdient gehabt“, sagte Meier, der in der Winterpause den zurückgetretenen früheren 96-Coach Tayfun Korkut abgelöst hatte. „Wir haben es wieder versäumt ein Tor zu machen“, bemängelte Kapitän Daniel Halfar, stellte aber fest: „Der Auftritt macht Mut für die Zukunft.“