2:1 beim VfB Hannovers Sieg in Stuttgart verschärft Aufstiegsrennen
Stuttgart (dpa) - Martin Harnik war nach der gelungenen Rückkehr in die Mercedes-Benz Arena glücklich und zufrieden: Mit seinem Tor, dem späten Sieg gegen den VfB Stuttgart und der gewahrten Spannung im weiterhin brutal engen Aufstiegsrennen der 2. Fußball-Bundesliga.
„Es war ein klassisches Sechs-Punkte-Spiel, da sind wir super happy, dass wir da als Sieger vom Platz sind“, sagte der Ex-VfB-Profi nach dem 2:1 (1:1) von Hannover 96 im Duell der Bundesliga-Absteiger. Sein Präsident Martin Kind meinte nach dem „Wunschergebnis“ am Montagabend: „Wenn ich mir die Tabelle ansehe, ist das hilfreich.“
Eintracht Braunschweig steht nach dem 16. Spieltag mit 33 Punkten auf Rang eins, der VfB folgt mit 32 Zählern vor Hannover mit 31 Punkten auf Relegationsrang drei. Bei einer Niederlage wäre Stuttgarts Vorsprung auf die Niedersachsen auf sieben Punkte angewachsen, selbst bei einem Remis hätten die Schwaben die Tabellenführung punktgleich aber mit besserem Torverhältnis vor Braunschweig verteidigt und 96 auf vier Punkte Abstand gehalten. „Es tut schon weh gegen einen direkten Konkurrenten“, sagte VfB-Sportvorstand Jan Schindelmeiser nach dem letzten Heimspiel des Jahres. „Es bleibt extrem eng.“
Entsprechend bedient war VfB-Kapitän Christian Gentner. „Wir hätten einfach einen riesen, riesen Schritt machen können. Das haben wir leichtfertig verschenkt“, haderte er und meinte damit insbesondere das Gegentor in der 87. Minute. Da spielte Alexandru Maxim erst einen zu kurzen Rückpass, Torwart Mitch Langerak ging nach einem Foul in Erwartung eines Elfmeterpfiffs nicht mehr auf den Ball und 96-Profi Felix Klaus konnte ihn mühelos ins leere Tor schieben.
„Aufhören zu spielen, wenn der Ball noch im Spiel ist und sich mit dem zu beschäftigen, was der Schiedsrichter vielleicht pfeifen kann, das wollen wir nicht noch mal machen“, sagte Trainer Hannes Wolf. Harsche und vor allem grundsätzliche Kritik gab es von dem 35-Jährigen nach der vierten Saisonniederlage aber nicht. „Wir sind immer noch auf einem Aufstiegsplatz. Ich kann die Bewertung nicht von dieser Situation abhängig machen. Ich weiß, dass das nach außen so ist. Aber dazu bin ich nicht bereit.“
Dennoch gibt es für die Analyse einige Themen. Trotz der Führung durch Simon Terodde nach zwölf Minuten spielte der VfB eine der schwächsten ersten Halbzeiten in Wolfs Amtszeit, und Hannover kam durch Harnik verdient zum Ausgleich in der 26. Minute.
Stuttgart muss im letzten Spiel des Jahres zum Aufsteiger Würzburger Kickers und dabei auf den nach seiner Roten Karte gesperrten Timo Baumgartl verzichten, Hannover empfängt zu Hause den ebenfalls nicht ungefährlichen SV Sandhausen. „Es ist klar, dass dieser Sieg erst so richtig was wert ist, wenn wir gegen Sandhausen nachlegen können“, sagte Harnik. Der Österreicher weiß: In diesem Aufstiegsrennen um die Startplätze für die Bundesliga zählt am Ende jeder Punkt.