Heidenheim und Leipzig beruhigt in die Winterpause
Leipzig (dpa) - Dieses Gefühl hatte Erol Sabanov fast schon vergessen. 686 Minuten war der Schlussmann des Fußball-Drittligisten 1. FC Heidenheim ohne Gegentreffer geblieben. Doch 2:2 gegen den MSV Duisburg wurde der 39-Jährige erst von Patrick Zoundi (5.) und dann von Kingsley Onuegbu (90.+3) bezwungen.
Das ärgerliche mit dem Schlusspfiff erlittene Remis konnten Sabanov und der souveräne Tabellenführer aber halbwegs verschmerzen. Denn Heidenheim (47 Punkte) geht mit einem komfortablen Vorsprung von zwölf Punkten auf den Relegationsplatz in die fünfwöchige Winterpause.
„Vielleicht war es gar nicht so schlecht, dass wir das Tor bekommen haben. Jeder hat gemerkt, dass wir noch lange nicht durch sind und noch viel arbeiten müssen“, meinte FCH-Coach Frank Schmidt. Trotz der verlorenen zwei Punkte glaubt er fest an sein Team: „Wenn wir so weitermachen, wie wir es die letzten fünf Monate gemacht haben, dann werden wir es auch schaffen.“
Die 40-Punkte-Marke hat auch der Tabellenzweite RasenBallsport Leipzig geknackt. Und das Rezept des Aufsteigers ist so simpel wie erfolgreich. „Wir haben wieder eine brutale Siegermentalität auf den Platz gebracht. Genau das zeichnet uns aus“, sagte Abwehrspieler Christian Müller nach dem 2:1-Heimsieg im Derby gegen den Halleschen FC. Für Leipzigs Top-Torjäger Daniel Frahn war es „ein sehr gelungener Jahresabschluss. Das war die Kirsche auf der Sahne.“
Der Vorsprung der Sachsen auf die Verfolger wuchs auf fünf Punkte, da Hansa Rostock (35) bei Holstein Kiel nur 2:2 spielte und der FC Rot-Weiß Erfurt (32) ebenso wie der VfL Osnabrück (31) gar Heimniederlagen gegen abstiegsbedrohte Teams einstecken mussten. Erfurt verlor gegen die Stuttgarter Kickers 1:2, Osnabrück gegen den Chemnitzer FC 0:2. Das verhalf dem SV Darmstadt 98 (35) nach dem 3:0 bei der SV Elversberg zu Relegationsrang drei.
So überwog auch in Darmstadt klar das Positive. „Das Team hat heute keine Zweifel aufkommen lassen, wer das Spiel gewinnen will“, sagte Trainer Dirk Schuster. Rostock ist zwar punktgleich mit den Darmstädtern, aber wegen der deutlich schlechteren Tordifferenz nur noch Vierter. „Wir haben schon gemerkt, dass die letzten Wochen sehr intensiv waren. Aber wir haben wieder nicht verloren“, erklärte der Rostocker David Blacha.
Die Osnabrücker enttäuschten auf ganzer Linie, sie verharren nach dem 0:2 gegen Chemnitz auf Rang sechs. Für die Gäste war es allerdings auch höchste Zeit, ein Achtungszeichen zu setzen. Denn in der Woche hatte CFC-Präsident Mathias Hänel seine Spieler so charakterisiert: „Ich sehe Feiglinge, die sich verstecken.“ Die Mannschaft antwortete nun mit dem Auswärtserfolg. „Wir haben heute ein überragendes Spiel gemacht“, befand Torschütze Benjamin Förster.