Heidenheim wittert Morgenluft im Aufstiegskampf

Leipzig (dpa) - Der Aufstiegskampf in der 3. Fußball-Liga wird zur Nervenschlacht. Die „Hauptschuld“ daran trägt vor allem der 1. FC Heidenheim, der den bisherigen Tabellenzweiten Arminia Bielefeld mit 3:0 bezwang, das achte Mal in Serie ungeschlagen blieb und im Aufstiegskampf Morgenluft wittert.

„Wir haben bisher ein sensationelles Jahr. Es gibt noch zwölf Punkte zu vergeben, und die wollen wir alle holen“, sagte Heidenheims Trainer Frank Schmidt. Der Abstand zwischen Heidenheim und Spitzenreiter Karlsruher SC schrumpfte von acht auf fünf Punkte.

Für die Bielefelder war es die erste Niederlage nach 13 Partien. Allerdings mussten sie rund 70 Minuten in Unterzahl spielen, weil Marcus Lorenz (21.) und Fabian Klos (37.) jeweils nach Fouls die Rote Karte sahen. Arminia-Trainer Stefan Krämer war stocksauer auf Referee Benjamin Brand aus Gerolzhofen: „Es ist schade, dass die Partie heute maßgeblich durch die Entscheidungen des Schiedsrichters entschieden wurde und nicht durch die beiden guten Mannschaften auf dem Platz. Aber jetzt schütteln wir uns und gewinnen gegen Halle.“

Zur Verdichtung des Quintett an Aufstiegsanwärtern trug maßgeblich auch das Ergebnis im Spitzenspiel bei: Preußen Münster bezwang Tabellenführer Karlsruher SC 2:1. Durch den dritten Sieg in Serie rückte Münster auf Platz zwei und bis auf einen Punkt an den Liga-Primus heran. „Wir wollen unbedingt aufsteigen und geben alles dafür“, sagte Preußens Doppeltorschütze Matthew Taylor. Karlsruhes Coach Markus Kauczinski bekannte: „Unterm Strich war es ein verdienter Sieg für Münster, weil wir in der ersten Halbzeit keine Mittel gegen den Druck des Gegners fanden. Am Ende haben wir es vergeblich mit der Brechstange versucht.“

Der VfL Osnabrück wahrte seine Chancen durch einen glücklichen 2:1-Erfolg beim Halleschen FC. „Halle hat gut gespielt“, sagte Osnabrücks Trainer Claus-Dieter Wollitz, „aber wir hatten in den entscheidenden Momenten die individuelle Qualität. Es war zugegeben ein dreckiger Sieg.“ Damit spielte Wollitz vor allem auf eine Szene in der Nachspielzeit an, in der die Hallenser den Ball hinter der Torlinie gesehen hatten und schon den vermeintlichen Ausgleich bejubelten. Wollitz ist nun vom Aufstieg überzeugt: „Ich bin mir sicher, dass wir die letzten vier Spiele gewinnen.“

Auf dem ersten Abstiegsplatz steht Borussia Dortmund II, das bei Hansa Rostock 0:2 verlor. Hansa-Coach Marc Fascher wäre bei einer erneuten Niederlage wohl beurlaubt worden. „Es war heute ein sehr wichtiger Sieg für uns - wir sind sehr happy“, bekannte er. Sein Kollege David Wagner war wie Arminia-Trainer Krämer mit der Leistung des Referees nicht zufrieden: „Die Spielleitung hat entscheidend zum Ausgang des Spiels beigetragen.“