Hertha-Feier geht weiter - Luhukay-Vertrag verlängert
Berlin (dpa) - Die Hertha-Jubelfeiern finden kein Ende. 1281 Mitglieder des Bundesliga-Aufsteigers waren begeistert, als Vereinsmanager Michael Preetz die Verlängerung des Vertrages mit Erfolgstrainer Jos Luhukay verkündete.
„Ich habe immer gesagt die Trainer-Entscheidung ist das wichtigste. Jos bleibt bis 2016“, sagte Preetz im gut gefüllten Saal eins des Berliner ICC. Fünf Stunden vor der Mitgliederversammlung hatte der Hauptstadtclub am Dienstag die neue Finanz-Planung für das Fußball-Oberhaus präsentiert.
Hertha plant mit einem Etat von 69 Millionen Euro und damit zehn Millionen mehr als in der Saison 2011/12 in der Bundesliga. Um womöglich die gute Stimmung nicht zu trüben, wurden neue Zahlen über die Verbindlichkeiten nicht genannt. Der letzte bekannte Schuldenstand liegt bei 42 Millionen Euro - den nächsten aktuellen Stand gibt es nach Auskunft von Hertha-Geschäftsführer Ingo Schiller im kommenden Herbst.
Die Dramaturgie der Bekanntgabe der Luhukay-Weiterverpflichtung passte. Der Trainer aus den Niederlanden, der sich bei der Vorstellung der gesamten Mannschaft auf dem Podium bescheiden an die Seite gestellt hatte, wurde mit stehenden Ovationen geehrt. „Ich mag nicht im Vordergrund stehen“, sagte der 49-jährige Luhukay, der verkündete. „Wir wollen mit euch an die Erfolge, die wir zuletzt hatten, in der Bundesliga anknüpfen. Wir wollen uns dort etablieren und nie mehr das erleben, was ihr im Vorjahr erleben musstet.“
Mithelfen soll dabei der japanische Nationalspieler Hajime Hosogai. Der 26 Jahre alte Mittelfeldspieler, der von Bayer Leverkusen kommt, unterschrieb in Berlin einen Kontrakt für die kommenden vier Jahre. Das hatte Hertha am Dienstag noch vor der Versammlung mitgeteilt. Hosogai ist nach Sebastian Langkamp der zweite Neuzugang der Berliner für die neue Saison.
Luhukay hatte den Absteiger aus der Hauptstadt von Otto Rehhagel übernommen und in der abgelaufenen Saison ein Erfolgsteam geformt. Die „neue“ Hertha schaffte mit dem Niederländer den sofortigen Aufstieg, holte die Zweitliga-Meisterschaft und stellte mit 76 Punkten einen Zweitliga-Rekord auf. „Hertha ist ein Musterschüler mit lauter Einsen im Zeugnis“, befand der Aufsichtsratsvorsitzende Bernd Schiphorst.
Bei so viel guter Laune hätten neue Zahlen zu den aktuellen Verbindlichkeiten wahrscheinlich eher gestört. Allerdings herrscht im Verein Optimismus, dass sich die Verbindlichkeiten zum nächsten Abrechnungstermin durch zusätzliche Einnahmen aus Catering-Verträgen um einige Millionen Euro verringern könnten. „Ich bin sehr zufrieden. Der Plan für 2013 ist perfekt aufgegangen“, hatte Schiller erklärt - und damit nicht nur die sportliche Bilanz gemeint.
Den größten Teil des Hertha-Etats für die Saison 2013/14 machen die Gehälter der Profis aus. Dieser Posten beläuft sich auf 23 Millionen Euro. Der Aufsteiger kalkuliert im Olympiastadion mit einem Zuschauerdurchschnitt von 47 500 Besuchern. In der vergangenen Bundesliga-Spielzeit hatten die Herthaner 53 000 Zuschauer zugrunde gelegt. Die laufende Zweitliga-Saison schlossen sie mit einem Schnitt von rund 40 000 Besuchern ab.