Hertha will für Babbel siegen - Wirbel um 1860

München (dpa) - Der Topfavorit auf Bundesliga-Kurs, Spekulationen und Entscheidungen auf den Trainerbänken sowie Wirbel um den möglichen Einstieg des jordanischen Investors Hasan Abdullah Ismaik beim TSV 1860 München: Vor dem 30. Spieltag sorgt die 2. Fußball-Bundesliga für mächtig Gesprächsstoff.

Nach Ismaiks Besuch am vergangenen Spieltag in München zeigt der Großteil der Liga Verständnis für die Münchner Pläne. Dennoch häufen sich nach der Aussage von Oberhausens Präsident Hajo Sommers, der von „Wettbewerbsverzerrung“ sprach, die kritischen Kommentare.

„Wenn das mit Financial Fairplay gemeint ist, dann Gute Nacht“, sagte Osnabrücks Präsident Dirk Rasch. Auch Hans-Jürgen Boysen, Trainer des FSV Frankfurt und nächster Gegner der Münchner Löwen, bezeichnete in der „Frankfurter Rundschau“ die Rettungsaktion bei 1860 als „Wettbewerbsverzerrung. Alle Vereine, die sich an die Regeln halten und mit bescheidenem Budget versuchen, Konkurrenzfähigkeit herzustellen, werden bestraft“.

In die gleiche Kerbe schlug Düsseldorfs Vorstand Peter Frymuth. „Insgesamt wäre es eine Wettbewerbsverzerrung, weil der Verein über die Verhältnisse gelebt hat und die Verstärkungen holen konnte, die anderen seriös wirtschaftenden Vereinen nicht möglich waren“, sagte er im „kicker“.

Hertha BSC will unterdessen gegen Abstiegskandidat VfL Osnabrück den nächsten Schritt Richtung Aufstieg machen und Coach Markus Babbel die daran gekoppelte Vertragsverlängerung bis 2012 bescheren. Gewinnt die SpVgg Greuther Fürth nicht gegen den SC Paderborn, wäre Hertha bei einem Sieg der Relegationsplatz drei nicht mehr zu nehmen. „Jetzt schauen wir mit einem Auge auf die Bundesliga“, sagte Preetz, während Trainer Babbel davon sprach, „den Sack einfach zumachen zu müssen“.

Nach dem jüngsten 0:2 gegen den Ligaprimus aus Berlin will der VfL Bochum am Freitag beim FC Ingolstadt zurück in die Erfolgsspur. Derzeit belegt das Team von Trainer Friedhelm Funkel den für die Aufstiegsspiele berechtigenden dritten Rang, schielt aber weiterhin auf Platz zwei. „Wir werden Augsburg nicht aus den Augen verlieren“, kündigte Funkel an, der auch im Falle eines Nicht-Aufstiegs Cheftrainer bleiben soll.

Neuling Ingolstadt ist seit sechs Spielen ohne Niederlage - Vereinsrekord. Seitdem Trainer Benno Möhlmann am elften Spieltag das Zepter bei den Oberbayern übernahm, holten die Ingolstädter im Schnitt 1,5 Punkte pro Spiel und konnten sich inzwischen ein wenig von den Abstiegsplätzen absetzen. Unter Vorgänger Michael Wiesinger waren es noch 0,4 Zähler pro Partie gewesen.

Auf die Mithilfe ihren Ex-Coaches Möhlmann gegen den Aufstiegskonkurrenten aus Bochum hofft Fürth, das am Sonntag auf Paderborn trifft. „Wir haben das Potenzial, nochmal anzugreifen“, sagte Fürths Manager Rachid Azzouzi. Ungeachtet der Gerüchte um Trainer Mike Büskens, der mit dem FC St. Pauli in Verbindung gebracht wird, soll die volle Konzentration auf dem Aufstiegskampf liegen. „Trotz aller widrigen Umstände, die wir in den vergangenen Monaten hatten, sind wir immer noch dabei. Jetzt können wir nur noch gewinnen“, kündigte Azzouzi an.