Hoffnungsträger Veh: Aufstieg auch persönlich wichtig

Frankfurt/Main (dpa) - Rund sechs Wochen ist Armin Veh nun schon Trainer bei Eintracht Frankfurt und einen Erfolg kann der 50-Jährige bereits verbuchen: Vor dem Saisonstart der 2. Fußball-Bundesliga hat Veh beim Absteiger für einen Stimmungsumschwung gesorgt.

Nach dem Daum-Desaster und dem Absturz aus der Bundesliga ist es dem Schwaben mit seiner lockeren Art gelungen, wieder Euphorie am Main zu entfachen. Kaum noch einer spricht in Frankfurt von den trostlosen Leistungen in der vergangenen Runde. Fans und Umfeld freuen sich vielmehr, dass es mit der Auswärtspartie bei Greuther Fürth am Freitag endlich wieder losgeht.

„Ich bin hier, um aufzusteigen“, hatte Veh bereits bei seiner Vorstellung Ende Mai gesagt. „Alles andere kann man hier sowieso nicht verkaufen.“ Im Eintracht-Museum, da, wo die glorreiche Vergangenheit des hessischen Traditionsclubs liebevoll aufbereitet wird, sammelte Veh mit seiner unkomplizierten Art gleich an seinem ersten Arbeitstag Pluspunkte. Nach den oft oberlehrerhaften Vorträgen von Daum wehte ein Hauch von Erleichterung über die Anlage rund um die Commerzbank-Arena.

Doch dass auch mit ihm nicht ständig gut Kirschen essen ist, machte Veh im Verlauf der Vorbereitung mehr als einmal deutlich. Immer wieder forderte er öffentlich eine Verstärkung seines Kaders, schließlich geht es in der kommenden Saison nicht nur für die Eintracht, sondern auch für Veh selbst um sehr viel.

Denn seit 2007 zeigt für den gebürtigen Augsburger persönlich die Kurve nach unten. Vor vier Jahren hatte Veh noch auf dem Trainerzenit gestanden. Meister und Vize-Pokalsieger mit dem VfB Stuttgart, Coach des Jahres - die Fußball-Welt lag Veh zu Füßen.

Aber nach dem Ende seiner erfolgreichen Zeit in Stuttgart lief es für den einstigen Profi von Borussia Mönchengladbach beim VfL Wolfsburg als Nachfolger von Felix Magath nicht nach Plan. Auch beim Hamburger SV wurde Veh vom schwierigen Umfeld ausgebremst, verlor zwischenzeitlich sogar die Lust am Trainerjob.

Der HSV werde sein letzter Posten in der Bundesliga sein, verkündete Veh, um wenig später doch bei Eintracht Frankfurt auf die - wenn auch zunächst zweitklassige - Bundesliga-Bühne zurückzukehren. „Dass ich aufsteigen kann in die Erste Liga“, sagte Veh kurz und knapp zu den Beweggründen, im Fußball-Unterhaus anzuheuern.

Vom ersten Spieltag an werden Veh und die Eintracht nun gejagt werden. Dabei wird sich zeigen, wie lange das Stimmungshoch am Main hält. „Wenn ich meine Abwehr zusammenhabe, dann nehme ich die Rolle als klarer Favorit gerne an“, sagte Veh im „Kicker“ - und verpackte das Saisonziel damit erneut listig mit einer Forderung an Sportdirektor Bruno Hübner.