Ingolstadt hat Aufstieg in der Hand

München (dpa) - Jetzt hat der FC Ingolstadt alles in der eigenen Hand. Ein Sieg am Sonntag in Bochum - und die Aufstiegsparty beginnt! Im Abstiegskampf kann am Wochenende bereits eine Vorentscheidung fallen.

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AUFSTIEG FAST PERFEKT: So langsam stellen sich die Ingolstädter auch gedanklich ein auf das packende Abenteuer Fußball-Bundesliga. „Es wäre unglaublich, weil es ein Riesentraum ist, irgendwann mal gegen Dortmund oder die Bayern zu spielen“, schwärmte der brasilianische Verteidiger Danilo Soares mit Blick auf den absehbar größten Erfolg der Clubgeschichte. Mit drei Punkten beim VfL Bochum können die Oberbayern am Sonntag letzte rechnerische Zweifel ausräumen und zum 54. Teilnehmer der Bundesliga-Geschichte aufsteigen. Was dann abgehen würde? Bleibt eine Überraschung. „Wenn etwas Unglaubliches passiert, dann sind alle Pläne davor ohnehin hinfällig“, kommentierte Soares.

BRISANTER VIERKAMPF: Hinter Ingolstadt (60 Punkte) beharken sich inzwischen gleich vier Teams IM Kampf um den zweiten direkten Aufstiegsplatz und Relegationsrang drei. Der 1. FC Kaiserslautern (54, am Samstag gegen den FC St. Pauli) musste zuletzt eine Niederlage bei Darmstadt 98 (53) einstecken und ist mehr denn je gewarnt. „Wir sind noch einen Punkt vor Darmstadt und sie müssen erst einmal zusehen, dass sie uns noch einholen“, sagte Mittelfeldprofi Kerem Demirbay. Eine Hoffnung der Pfälzer ist, dass sich die Hessen und der Karlsruher SC (52) am Montag gegenseitig Punkte abnehmen. Als weiterer Kandidat mischt auch Eintracht Braunschweig (50) oben mit. Der Bundesliga-Absteiger muss am Sonntag beim 1. FC Nürnberg ran.

TAUMELNDER TRADITIONSCLUB: Es sieht nicht gut aus für die Münchner Löwen - und zwar aus zwei entscheidenden Gründen. Erstens: Ausgerechnet in der entscheidenden Saisonphase wirken die Profis des TSV 1860 München gehemmt, sind nach drei Niederlagen aus fünf Spielen inzwischen sogar auf Abstiegsplatz 17 zurückgefallen. Und zweitens: Das schwere Restprogramm macht kaum Mut. Der nächste Gegner FSV Frankfurt, dessen Trainer Benno Möhlmann vor seinem 500. Spiel als Zweitliga-Coach steht, braucht selber noch Punkte und hat am Freitag den Vorteil der Heimkulisse. Anschließend wartet das Bayern-Derby gegen Nürnberg, ehe die Sechziger zum Aufstiegskandidaten Karlsruhe müssen. „Jetzt stehen wir mit dem Arsch an der Wand“, gestand Sport-Geschäftsführer Gerhard Poschner dieser Tage.

AALENER ANGST: Wenn es ganz dumm läuft für den VfR Aalen, könnte am Wochenende bereits eine Vorentscheidung gegen den kleinen Verein aus Baden-Württemberg fallen. Und zwar dann, wenn im Falle einer eigenen Niederlage am Freitag bei Fortuna Düsseldorf die Konkurrenten aus Aue (am Samstag auswärts gegen Union Berlin) und St. Pauli gewinnen. Bei dann sechs Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz wäre der Abstieg wohl kaum noch zu vermeiden. Trainer Stefan Ruthenbeck forderte via „Kicker“ umso eindringlicher von allen Profis einen „unbändigen Willen“ für den Ligaerhalt. Jeder müsse sich fragen, ob er bereit sei, „jetzt alles für diesen Verein zu geben“.