Krise bei den Löwen Ismaik verschleißt weiter: 1860 trennt sich von Eichin
München (dpa) - Investor Hasan Ismaik lässt Chaosverein 1860 München nicht zur Ruhe kommen und hat nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur Sportchef Thomas Eichin freigestellt.
Nach gerade einmal 165 Tagen beim Fußball-Zweitligisten musste der frühere Manager von Werder Bremen trotz Vertrags bis Sommer 2019 vorzeitig gehen. Bis zur offiziellen Bestätigung dauerte es am Montag allerdings mehrere Stunden. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung darüber berichtet.
Der 50-jährige Eichin war erst Ende Juni als Nachfolger von Oliver Kreuzer zu den „Löwen“ gestoßen. Vor gerade einmal zwei Wochen war er schon als Geschäftsführer abberufen worden. Nun folgte die endgültige Trennung. Eichin war bereits der achte Sportchef der Münchner in vergangenen zehn Jahren.
Alleine in der jüngeren Vergangenheit hatte der Tabellen-14. für ordentlich Schlagzeilen gesorgt. Erst trennten sich die „Löwen“ von Chefcoach Kosta Runjaic, dann rief Ismaik zu einem Medien-Boykott wegen einer angeblichen „Lügenkampagne“ auf, und zuletzt verkündete Verwaltungsrats-Vorsitzender Karl-Christian Bay seinen Rücktritt. Eichin ist da nur der nächste Mosaikstein.
Immerhin hat Ismaik angeblich einen neuen Cheftrainer gefunden. Es handele sich um eine „sehr starke Persönlichkeit mit einem guten Auge für unsere vielen Talente. Ich bin mir sicher, dass er genau der Richtige ist, um unseren Verein wiederzubeleben“, hatte der Jordanier schon nach dem 1:0 am Samstag gegen Dynamo Dresden erklärt. Dass endlich Ruhe einkehrt, dürfte hingegen ausgeschlossen sein.
Zumindest wurden die Lücken im Verwaltungsrat geschlossen. In einer bereits am Samstag erfolgten außerordentlichen Sitzung wurde Markus Drees zum Vorsitzenden und Robert Reisinger zu seinem Stellvertreter gewählt. Der Verwaltungsrat der „Löwen“ setzt sich nun aus sechs Personen zusammen. Drees und Reisinger folgen auf Karl-Christian Bay und Stellvertreter Christian Waggershauser, die vor einer Woche zurückgetreten waren.
„Wir erneuern unser im Frühjahr 2016 an Hasan Ismaik gemachtes Angebot, professionelle Strukturen zusammen mit dem Präsidium und Ismaiks Vertrauten weiterzuentwickeln“, erklärte Reisinger. „Umsetzen muss es am Schluss die Geschäftsführung - aber im Sinne von Vertrauen unter den Gesellschaftern sollte man weiter gemeinsam die erforderlichen Strategien und Strukturen entwickeln und in engerer Abstimmung handeln. Dass dies erforderlich ist, haben die letzten Tage leider wieder deutlich gezeigt.“