Kauczinski soll KSC retten - Andersen entlassen
Karlsruhe (dpa) - Vom Feuerwehrmann zur Dauerlösung: Der mehrmalige Interimstrainer Markus Kauczinski soll als Nachfolger des entlassenen Jörn Andersen den taumelnden Karlsruher SC vor dem Absturz in die Drittklassigkeit bewahren.
„Markus ist für uns keine Übergangslösung“, betonte Sportdirektor Oliver Kreuzer bei der Bekanntgabe der endgültigen Beförderung des bisherigen Verantwortlichen des Regionalligateams. Kauczinski erhielt bei dem Fußball-Zweitligisten einen Vertrag als Chefcoach bis Ende Juni 2014, unabhängig von der Klassenzugehörigkeit. „Wir nehmen Herrn Kauczinski nicht als Notnagel“, versicherte Vereinspräsident Ingo Wellenreuther.
Angesichts von sieben Punkten Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz bei nur noch sieben ausstehenden Spielen machte Kauczinski keine großen Versprechungen: „Man tut gut daran, erst mal auf den Relegationsplatz zu schauen.“ Vom aktuellen Tabellen-16. Alemannia Aachen trennt den Vorletzten nur ein Punkt. Kreuzer gab als Ziel ebenfalls das Erreichen der Relegationsspiele aus. Wellenreuther wünscht sich, dass der KSC mit Kauczinski „die Klasse hält“.
Nach einer Negativserie und dem jüngsten 0:3 gegen Spitzenreiter SpVgg Greuther Fürth hatten sich Kreuzer und das KSC-Präsidium am späten Sonntagabend auf Andersens Entlassung geeinigt. Der ehemalige Bundesliga-Torschützenkönig hatte sein Amt erst am 6. November angetreten. Unter dem als „harter Hund“ geltenden Norweger gelangen den Nordbadenern in 13 Partien nur zwei Siege.
Bei der kurzfristig anberaumten Pressekonferenz war bei den Verantwortlichen allgemeine Erleichterung über die Trennung zu spüren, auch wenn Wellenreuther pflichtschuldigst erklärte: „Es ist keine Entscheidung gegen die Person Andersen.“
Kauczinski hatte seit 2009 bereits dreimal als Interimscoach ausgeholfen und dabei jeweils überzeugt. Auch in dieser Saison war er vor der Verpflichtung Andersens schon einmal fünf Tage lang Chef und schaffte damals nach zuvor zehn sieglosen Spielen ein 3:2 gegen den FC Ingolstadt 04. Ein festes Engagement scheiterte bislang an einer fehlenden Trainerlizenz. Diese erwarb der 41-Jährige erst in der vergangenen Woche mit Stefan Effenberg und Mehmet Scholl. Beim KSC arbeitet Kauczinski seit 2001 unter anderem als Jugendkoordinator und Nachwuchstrainer. „Der KSC bedeutet mir etwas“, sagte er.
Zur nun langfristigen Lösung sagte er: „Das ist ein großes Vertrauen, aber auch eine große Bürde. Die Situation ist brenzlig, aber die Situation ist nicht aussichtslos.“