Köpke schießt Aue Richtung 2. Liga - Dresden fast durch

Rostock (dpa) - Dank Pascal Köpke wächst in Aue die Euphorie. Die Leihgabe steuert zwei Tore zum 3:0 in Magdeburg bei. Dresden gewinnt 2:0 in Cottbus und kann die Rückkehr in die 2. Liga so langsam perfekt machen.

Manchmal führt erst ein Umweg zum Ziel. Pascal Köpke nimmt derzeit einen solchen und hat beste Chancen anzukommen. Beim Karlsruher SC für noch nicht zweitligatauglich befunden, schießt sich der Angreifer nun in der 3. Fußball-Liga nach oben und seinen Leiharbeitgeber FC Erzgebirge Aue so quasi als willkommenen Nebeneffekt zum sofortigen Wiederaufstieg. „Wenn wir so weiter spielen, sind wir nur ganz schwer zu schlagen. Wir werden Platz zwei mit aller Macht verteidigen“, sagte Köpke nach dem 3:0 (3:0) beim starken Aufsteiger 1. FC Magdeburg. „Ich habe ein Supergefühl.“

Der Stürmer war vor 21 812 Zuschauern im ausverkauften Stadion mit zwei Toren der Matchwinner. Das war noch vor Wochen kaum zu erwarten, denn auch im Erzgebirge tat sich der Sohn des ehemaligen Nationaltorhüters Andreas Köpke schwer. „Jetzt ist der Knoten geplatzt“, berichtete der 22-Jährige. Und wie: Sechs Tore aus acht Ligaspielen verbuchte er.

Auch dank Köpke hat Aue einen Lauf und den Vorsprung auf Relegationsrang drei nun sechs Runden vor Saisonschluss auf fünf Punkte vergrößert, da sich die Konkurrenz gegenseitig die Punkte abnahm.

Der Tabellendritte VfL Osnabrück kam im Verfolgerduell am Samstag über ein 1:1 (1:1) gegen die Würzburger Kickers nicht hinaus. „Wir hätten durch das frühe Tor eigentlich an Sicherheit gewinnen müssen. Der Gegenteil war der Fall“, haderte VfL-Trainer Joe Enochs. Marcos Alvarez hatte die Niedersachsen vor 10 295 Zuschauern mit einem Freistoß aus gut 20 Metern in Führung geschossen. Royal-Dominique Fennell glich in der Schlussminute der ersten Halbzeit für die Kickers zum Endstand aus, der dem Aufsteiger Chancen auf den Durchmarsch in Liga zwei lässt. „Wir bleiben weiter bescheiden“, sagte Kickers-Trainer Bernd Hollerbach.

In Dresden könnten schon am kommenden Wochenende die Sektkorken knallen. Die Torjäger Justin Eilers (33. Minute) und Pascal Testroet (82.) schossen den Tabellenführer vor 15 255 Zuschauern zum 2:0 (1:0) bei Energie Cottbus und nahmen Revanche für das 0:1 im Hinspiel. „Es war für uns das erwartet schwere Spiel“, sagte Trainer Uwe Neuhaus. Sollte Dynamo am Samstag daheim gegen Holstein Kiel gewinnen und Osnabrück bei Rot-Weiß Erfurt nicht, wären die Sachsen aufgestiegen.

In der Lausitz nimmt nach der siebten Heimpleite die Angst vor dem Absturz in die Viertklassigkeit weiter zu: Cottbus ist zwei Punkte vom rettenden Ufer entfernt. So sieht es auch beim Vorletzten SV Wehen Wiesbaden aus, der den ersten Sieg nach zuvor acht erfolglosen Anläufen beim 1:1 (1:0) in Kiel erst in der Nachspielzeit vergab. Noch schlechter steht nur Schlusslicht VfB Stuttgart II da. Nach einem 1:4 (0:3) im Ortsderby gegen die Kickers ist der Abstieg kaum noch zu vermeiden.