Lautern vergibt gegen neun Mann zwei „Big Points“

Aue (dpa) - Der 1. FC Kaiserslautern hat im Kampf um den Relegationsplatz leichtfertig zwei Punkte in der 2. Fußball-Bundesliga verspielt. Zwar kletterten die „Roten Teufel“ mit dem 1:1 beim FC Erzgebirge Aue in der Tabelle auf Platz drei zurück, doch gegen neun Mann wurden zwei Big Points vergeben.

„Die erste Halbzeit war eine Vollkatastrophe. In der zweiten wollten wir es besser machen, doch da haben wir noch schlechter gespielt“, sagte Torhüter Tobias Sippel verständnislos.

Alexander Baumjohann hatte Kaiserslautern fast schon unverdient in der 22. Minute in Führung gebracht. Nach zwei Platzverweisen gegen René Klingbeil (Rot/66.) und Kevin Pezzoni (Gelb-Rot/76.) kassierten die Pfälzer in Unterzahl noch den Ausgleich durch Kevin Schlitte (83.). „Die Führung war glücklich, mehr hatten wir auch nicht verdient. Der Trainer wird uns zurechtweisen“, bemerkte Sippel.

Zwar stehen die Pfälzer mit 49 Punkten dank der besseren Tordifferenz noch auf Rang drei. Die schlechten Leistungen in der Rückrunde dämpfen aber die Hoffnungen, den Platz halten zu können. „In der zweiten Liga zählt Kampf und nicht Schönspielen. Da musst du Zweikämpfe gewinnen. Das kannst du nicht, wenn du ihnen aus dem Weg gehst“, kritisierte der Schlussmann.

Auffällig ist vor allem, dass sich der FCK gegen die Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte schwertut. Ausgerechnet also gegen die Teams, die mit Kampf um ihr sportliches Überleben in Liga zwei kämpfen. „Die erste Halbzeit war die schlechteste in dieser Saison. Es ist völlig unverständlich, warum wir nach dem Köln-Spiel so aufgetreten sind“, suchte Torjäger Albert Bunjaku nach einer Erklärung.

Trainer Franco Foda hat nun bis Samstag Zeit, um sein Team für die Partie gegen den SC Paderborn wieder auf Kurs zu bringen. „Alles, was wir uns vorgenommen haben, konnten wir nicht umsetzen. Wir haben von Anfang an alles vermissen lassen, haben keine Zweikämpfe angenommen, das war absolut zu wenig. Wir waren überheblich und wurden bitter bestraft“, erklärte der 46-Jährige. Die gilt es ganz schnell abzustellen, sonst schaut sein Team nach dem 34. Spieltag die Aufstiegsrelegation nur im Fernsehen.