„Löwen“: Präsidenten-Kandidat in kommenden drei Wochen

München (dpa) - Im Führungschaos beim Fußball-Zweitligisten 1860 München will der Aufsichtsrat in den nächsten drei Wochen einen Kandidaten für das Präsidenten-Amt vorschlagen.

Die Mitgliederversammlung, auf der dann der neue Vereinschef gewählt werden soll, soll „so schnell wie möglich“ durchgeführt werden, teilte der „Löwen“-Aufsichtsrat nach seiner Sitzung mit. Am vergangenen Donnerstag war der seit nicht einmal einem Monat amtierende Präsident Hep Monatzeder bei einer Delegiertenversammlung deutlich durchgefallen.

Der ehemalige Vizepräsident Erich Meidert ist für den Aufsichtsrat kein Kandidat für das Präsidenten-Amt. Meidert habe bereits bei seiner Vorstellung als möglicher Stellvertreter von Monatzeder „nicht überzeugen“ können, hieß es in der Erklärung des Aufsichtsrats. Deshalb habe das Gremium nun den Beschluss gefasst, ihn nicht als Kandidaten vorzuschlagen.

Als „klare Absage“ an die Forderungen von Investor Hasan Ismaik bewertete dessen Anwalt Michael Scheele die Entscheidungen des Aufsichtsrats. „Herr Ismaik bedauert, dass die Chance eines Neubeginns nicht wahrgenommen wurde und wird dieses bei seinem nächsten Besuch in München gegenüber den Mitgliedern deutlich machen“, hieß es in einem Schreiben an den Verein, das der Nachrichtenagentur dpa vorlag. Der jordanische Investor hatte im Machtkampf zuletzt ultimativ unter anderem die Ablösung von Geschäftsführer Robert Schäfer gefordert.

Scheele kündigt an, sich jetzt mit seinem Mandanten in Abu Dhabi treffen und das weitere Vorgehen absprechen zu wollen. „Wir reisen am Freitag zu Herrn Ismaik, um die weiteren Schritte zu besprechen und zu entscheiden“, sagte der Rechtsanwalt „tz online“. Man wolle „ergebnisoffen“ diskutieren.