Medien: 1860-München-Trainer Maurer entlassen
München (dpa) - Fußball-Zweitligist TSV 1860 München hat sich laut Medienberichten von Trainer Reiner Maurer getrennt. Dies habe das Präsidium am Samstag in einer Sitzung einen Tag nach dem 0:2 gegen den 1. FC Köln entschieden, berichtete unter anderen der Bayerische Rundfunk (BR).
Vom Verein fehlte zunächst eine offizielle Stellungnahme zur Trainerfrage. Sollten die Berichte bestätigt werden, wäre die fünfte Trainer-Entlassung in der laufenden Zweitliga-Saison perfekt. Der 52-jährige Maurer, der am 1. Juli 2010 den Posten als Chefcoach bei den „Löwen“ übernommen hatte, war zuletzt in die Kritik geraten. Nach einem guten Saisonstart verlor sein Team den Anschluss an die Spitzenplätze.
Nach der 0:2-Heimpleite gegen den 1. FC Köln schallten bereits die „Maurer raus“-Rufe der wütenden Fans durch die Allianz Arena. Es war die vierte Niederlage der „Löwen“ in den vergangenen sechs Punktspielen. Statt Aufstiegshoffnung ist beim Münchner Traditionsverein einmal mehr Mittelmaß angesagt. „Man hat es schon an der Stimmung nach dem Spiel gemerkt: Es brennt jetzt, aber das war klar!“, hatte Kapitän Benjamin Lauth die Situation kommentiert.
„Wir werden jetzt im Umfeld wieder viel Unruhe haben“, ahnte am Freitagabend auch Maurer. Am Samstag trainierte die Mannschaft nach Informationen der Münchner Tageszeitung „tz“ ohne ihn. Maurer soll das Zweitligaspiel Aalen gegen Paderborn besucht haben.
Nach der deprimierenden Niederlage in Unterzahl hatte der Trainer noch eindringlich an die Verantwortlichen appelliert, unverändert Ruhe zu bewahren. „Wir müssen ganz normal weiter arbeiten - das ist oberstes Gebot“, hatte Maurer erklärt. Nach nur vier Punkten aus den letzten sechs Spielen ein frommer Wunsch.
Das 1860-Team entwickelte sich zuletzt nach einem verheißungsvollen Saisonstart nicht weiter unter Maurer. „Wir reagieren nur - wir agieren zu wenig“, hatte Flügelspieler Daniel Halfar nach der Niederlage gegen Köln analysiert. Auch Maurer wusste, dass die Zwischenbilanz für die Ansprüche der „Löwen“ nicht ausreichend ist. „Leider haben wir aus 14 Spielen nur 20 Punkte“, resümierte er. Für Aufstiegsträume eindeutig zu wenig.