MSV Duisburg: Der Tag der Entscheidung

Am Mittwoch berät das Schiedsgericht über den MSV-Einspruch.

Duisburg. Es mag bessere Momente für die Rückkehr auf die Fußball-Bühne geben. Am Montag wurde der Unternehmer Jürgen Marbach beim MSV Duisburg zum Aufsichtsratschef gewählt. Heute bangt er mit seinem Verein um die Lizenz für die nächste Zweitliga-Saison. Der Einspruch der Duisburger wird vor dem Ständigen Schiedsgericht des DFB verhandelt. „Wir haben beim MSV gute Perspektiven. Insbesondere, wenn wir das Schiedsgericht für uns gewinnen können.“ sagte Marbach.

Der Verein wird seit Bekanntwerden des Lizenzentzugs mit zahlreichen Solidaritätsbekundungen überhäuft. Menschenketten und Flashmobs wurden zuletzt veranstaltet. Fast täglich treffen sich Fans vor dem Stadion zu Mahnwachen. Beim Rhein-Ruhr-Marathon liefen etliche Athleten im MSV-Trikot durch Duisburg. Mehr als 42 schweißgebadete Kilometer im Zebrastreifen-Shirt — viel mehr Sympathiebekundung geht kaum. Doch Emotionen werden bei der Verhandlung des Schiedsgerichts, die in Frankfurt an einem geheimen Ort stattfindet, nur eine untergeordnete Rolle spielen.

In den vom MSV eingereichten Unterlagen soll es mehrere Beanstandungen gegeben haben. Zwar bekräftigen die MSV-Bosse ihren Optimismus, die Lizenz zu erhalten, doch hinter den Kulissen laufen längst die Planungen für den Ernstfall. Läuft alles schief, droht dem Verein der Abstieg bis in die Regionalliga. Um das zu verhindern, wird mit den Gläubigern angeblich über einen Schuldenschnitt verhandelt. Dadurch soll zumindest der Gang in die 3. Liga ermöglicht werden.

Die Mannschaft trifft sich am Mittwoch auf dem Trainingsgelände. Gemeinsam will sie die Entscheidung des Schiedsgerichts abwarten. Hoffnung ist noch da: „Wir bereiten uns auf die 2. Liga vor, ich glaube fest an die Lizenz“, sagte Stürmer Ranisav Jovanovic.