Nürnberg Sieger - Jubel bei zwei Zweitliga-Aufsteigern
München (dpa) - Verheißungsvoller Auftaktsieg für Traditionsclub Nürnberg, Nullnummer für Emporkömmling Leipzig. Zum Auftakt der neuen Saison in der 2. Fußball-Bundesliga hat Absteiger 1. FC Nürnberg einen 1:0 (0:0)-Erfolg gegen Erzgebirge Aue gelandet.
Gejubelt wurde auch bei zwei Neulingen. Anders als RB Leipzig, das sich am Samstag mit einem 0:0 gegen VfR Aalen begnügen musste, feierte der 1. FC Heidenheim eine erfolgreiche Zweitliga-Premiere beim 2:1 (1:1) gegen den FSV Frankfurt. Mit 1:0 (1:0) gewann Aufsteiger Darmstadt 98 sein Heimspiel gegen den SV Sandhausen. Der Zweitliga-Klassiker zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und dem TSV 1860 München rundet am Montag (20.15 Uhr) den erste Spieltag ab.
Beim umgestalteten Bundesliga-Absteiger aus Nürnberg vertraute Neu-Coach Valérien Ismaël gleich sieben neuen Akteuren in der Startformation, einer davon wurde zum Matchwinner. Der „Club“ war nach anfänglichen Anpassungsproblemen die tonangebende Mannschaft. Vor 37 116 Zuschauern wurden die Franken durch den Treffer des früheren Aue-Toptorjägers Jakub Sylvestr (69.) mit dem verdienten Sieg belohnt. „Wenn er vor dem Tor ist, ist er eiskalt“, sagte FCN-Coach Valérien Ismaël im TV-Sender Sky. „Über 90 Minuten waren wir die bessere Mannschaft. Das ist ein gutes Ergebnis für uns.“
Nach vier Unentschieden in den ersten vier Spielen am Freitag und Samstag durfte Liga-Neuling Heidenheim am Sonntag den ersten Sieg der neuen Saison feiern - und die Tabellenführung genießen. Marc Schnatterer (42. Minute) und Patrick Mayer (84.) trafen für den FCH, Björn Schlicke hatte Frankfurt vor 11 000 Zuschauern zunächst in Führung gebracht (10.). FSV-Profi Manuel Konrad sah kurz nach der Pause die Gelb-Rote Karte (49.) und kassierte damit den ersten Platzverweis der Saison.
Rot sah auch Sandhausens Zweitliga-Routinier Timo Achenbach wegen Handspiels auf der Torlinie. Den fälligen Strafstoß verwandelte Dominik Stroh-Engel (36./Handelfmeter) zum 1:0 für Aufsteiger Darmstadt. „Es ist nicht ganz alltäglich nach 21 Jahren mit einem Sieg zu starten“, sagte Darmstadts Trainer Dirk Schuster. Torlos endete die Partie zwischen dem Karlsruher SC und Union Berlin.
Der erste Treffer der neuen Spielzeit, 40 Jahre nach der ersten Zweitliga-Begegnung, ging auf das Konto von Düsseldorfs Michael Liendl. Doch trotz doppelter Führung durch ihn und Charlie Benschop gab es beim 2:2 im turbulenten Auftaktmatch gegen Braunschweig nach Treffern von Ken Reichels und Havard Nielsen eine Punkteteilung. „Vier Tore, ein gutes Spiel und tolle Stimmung - wir können doch alle zufrieden sein“, sagte Düsseldorfs Sportvorstand Helmut Schulte nach der 81-tägigen Sommerpause.
Neben Traditionsclubs wie Düsseldorf, Braunschweig oder Nürnberg wollen auch die emporgeschnellten Leipziger die Liga aufmischen. Zum Auftakt glückte das nicht. „Die gut herausgespielten Chancen hätten reichen müssen“, haderte Zorniger nach dem 0:0 gegen VfR Aalen. Immerhin gab es die nächsten Treffer des Retortenclubs auf dem Transfermarkt. Mit dem Einkauf des einmaligen deutschen Nationalspielers Marvin Compper und dem kroatischen Auswahlkickers Ante Rebic vom AC Florenz wurden erneut Ambitionen in der Liga und vor allem Kaufkraft auf dem Spielermarkt unterstrichen.
Mehr als ein Unentschieden sprang auch für die beim Kampf um den Bundesliga-Aufstieg erst in der Relegation gescheiterte SpVgg Greuther Fürth nicht heraus. Simon Terodde (15.) traf für Bochum, Kacper Przybylko (18.) für die Gäste. Die Tore resultierten aus krassen Abwehrfehlern.
Mit Mühe verhinderte der FC St. Pauli einen Fehlstart. Kapitän Sören Gonther (77.) rettete den ambitionierten Hanseaten mit einem sehenswerten Treffer zum 1:1 (0:1) gegen den FC Ingolstadt einen eher glücklichen Punktgewinn und glich den Rückstand durch Alfredo Morales (41.) aus.