Ost-Clubs geben in 3. Liga den Ton an - Chemnitz Erster
Leipzig (dpa) - Chemnitz und Dresden im Höhenflug, Rostock im Glück, Halle im Rausch: Die Ost-Clubs haben am 2. Spieltag der 3. Fußball-Liga geglänzt. Der Chemnitzer FC festigte durch das 2:0 gegen den VfL Osnabrück die Tabellenführung und ist weiter ohne Gegentor.
Gleichauf mit dem CFC ist Dynamo Dresden nach dem 3:1 am Sonntag im Absteiger-Duell bei Energie Cottbus. Erster Verfolger des Duos ist Hansa Rostock, das gegen Rot-Weiß Erfurt ein 1:1 rettete. Und der Hallesche FC deklassierte Absteiger Arminia Bielefeld in dessen Stadion mit 5:1.
In Chemnitz weihten die Fans zunächst die neue Südtribüne ein, dann trafen Philip Türpitz (61.) und Anton Fink (85./Elfmeter). Osnabrück war da schon in Unterzahl, weil Massimo Ornatelli (33.) nach einem groben Foul vom Platz musste. „Es war in Überzahl ein hartes Stück Arbeit, aber wir haben die Lücke gefunden. Danach wäre noch mehr möglich gewesen“, sagte Trainer Karsten Heine.
Neben Chemnitz hat nur Verfolger Dresden noch eine weiße Weste. In Cottbus sorgte Dynamo durch Tore von Dennis Erdmann (9.), Justin Eilers (16.) und Sylvano Comvalius (39.) schon in der ersten Halbzeit für die Entscheidung, Leonhard Kaufmann (74.) glückte nur der Ehrentreffer.
Richtig Glück hatte Hansa Rostock. Im Ost-Derby gegen Erfurt war von der starken Auftaktleistung in Münster wenig zu sehen. Simon Brandstetter (77.) köpfte die Thüringer verdient in Führung. Es war der erste Erfurter Treffer in Rostock seit dem 19. April 1991. Zum Sieg reichte es dennoch nicht, weil Stefan Kleineheismann (87.) ins eigene Tor traf.
Entsprechend zufrieden war Hansa-Coach Peter Vollmann, obwohl seine Mannschaft im Jahr 2014 weiter ohne Heimsieg ist. „Je mehr wir darüber reden, desto uninteressanter wird diese Statistik. Ich bin froh, dass wir 1:1 gespielt haben“, sagte der 56-Jährige.
Hansa auf den Fersen sind Aufstiegsfavorit SV Wehen Wiesbaden (3:3 in Unterhaching), Borussia Dortmund II (2:2 gegen Kiel) und die SG Sonnenhof Großaspach. Der Aufsteiger aus der schwäbischen Provinz ist nach dem 1:1 beim MSV Duisburg noch ungeschlagen.
Die größte Party des Spieltags feierte Halle in Bielefeld. Sven Köhler schickte dieselbe Startelf aufs Spielfeld wie beim 0:3-Auftakt gegen Chemnitz und wurde nicht enttäuscht. „Ich habe erwartet, dass die Mannschaft eine gute Reaktion zeigt. Das hat sie auf jeden Fall. Uns ist in den letzten 25 Minuten alles gelungen“, sagte Halles Trainer.
Unbeeindruckt vom Rückstand durch Christoph Hemlein (26.) attackierte Halle und glich durch Sascha Pfeffer (42.) aus. „Wir haben trotz des Gegentors die Köpfe oben behalten. Das war entscheidend“, erklärte der aus Chemnitz gekommene Neuzugang. Julian Börner (60./Eigentor), Marcel Franke (66.) und Osayamen Osawe (82./85.) per Doppelpack demütigten die Bielefelder auf ihrer Alm.
„Das war für die Zuschauer nicht zumutbar. Wir sind in Lethargie verfallen. Das war ein richtiger Wachmacher“, schimpfte Arminia-Trainer Norbert Meier über die letzten 30 Minuten. Für Bielefeld war es die höchste Heim-Niederlage seit fast drei Jahren.