Osnabrücks Super-Serie hält - Schwere Zeiten für Cottbus
Leipzig (dpa) - Fünf Jahre Tristesse in der 3. Liga sind genug, in Osnabrück träumen sie dank der Super-Serie vom Aufstieg. Durch das 2:0 beim SV Wehen Wiesbaden ist der 2011 aus der 2. Fußball-Bundesliga abgestiegene VfL seit acht Spielen ohne Niederlage.
Da der Tabellenzweite FC Erzgebirge Aue am Sonntag gegen den FC Rot-Weiß Erfurt nicht über ein 2:2 hinauskam, fehlt dem drittplatzierten Verfolger Osnabrück nur noch ein Zähler zum direkten Aufstiegsplatz. Der Vorsprung auf Platz vier beträgt nach dem 0:1 der SG Sonnenhof Großaspach gegen Werder Bremen II und den knappen 2:1-Erfolg des 1. FC Magdeburg gegen die Stuttgarter Kickers am Sonntag bereits fünf Punkte.
So langsam freunden sich die Osnabrücker mit ihrer Serie an. Die bislang letzte Niederlage gab es Anfang Dezember. Halil Savran und Marcos Alvarez schossen die Lila-Weißen von Trainer Joe Enochs dieses Mal bei den heimstarken Wiesbadenern zum Sieg. Schon seit 516 Minuten ist der VfL ohne Gegentor. „Wir wollten die ersten sein, die in Wiesbaden gewinnen. Unsere Serie wird dem einen oder anderen vielleicht unheimlich, aber wir lassen die Kirche im Dorf“, sagte Offensivmann Massimo Ornatelli.
Wie stark Osnabrück wirklich ist, wird sich am Mittwoch zeigen. Dann kommt Spitzenreiter Dresden. „Wir spielen zu Hause und wollen es Dresden so schwer wie möglich machen. Wir brauchen uns nicht zu verstecken“, sagte Verteidiger Alexander Dercho. Nach turbulenten Zeiten, in denen Osnabrück eher mit Skandalen wie dem abgebrochenen Pokalspiel gegen RB Leipzig in die Schlagzeilen geriet, genießt man beim VfL den Höhenflug.
Tabellenführer Dresden kommt mit einem souveränen 4:0-Erfolg gegen Fortuna Köln und nun wieder zehn Punkten Vorsprung auf Platz zwei nach Niedersachsen. Und mit der Gewissheit, dass Torjäger Justin Eilers wieder trifft. Sein 16. Saisontreffer gehörte zur Kategorie „Tor des Monats“.
Am Ende der Tabelle geht es mittlerweile richtig zur Sache. Hansa Rostock gewann das immens wichtige Duell der früheren Bundesligisten bei Energie Cottbus 1:0 und beförderte die Lausitzer auf einen Abstiegsplatz. Rostock ging früh durch Stephan Andrist in Führung, verlor elf Minuten vor dem Ende Stefan Wannenwetsch durch Gelb-Rot, gewann aber trotzdem die drei Punkte. „Am Ende waren wir die etwas glücklichere Mannschaft, hätten uns über ein 1:1 nicht beschweren dürfen. Das war ein sehr wichtiger Sieg“, sagte Hansas Trainer Christian Brand.
„Wir haben durch ein dummes Tor amateurhaft das Spiel verloren. Aber die Mannschaft hat gezeigt, dass sie lebt. Jetzt ist jedes Spiel ein Endspiel“, betonte Energie-Teammanager Ralf Lempke. Das Theater der vergangenen Woche hatte offenbar auch die Beine der Spieler gelähmt. Sportdirektor Roland Benschneider hatte gehen müssen, Uwe Möhrle war die Kapitänsbinde weggenommen worden.