Pauli, Eintracht und Cottbus patzen - Fürth oben
München (dpa) - Dämpfer für die Bundesliga-Absteiger FC St. Pauli und Eintracht Frankfurt, Spitzenstimmung bei der SpVgg Greuther Fürth: Mit dem fünften Sieg in Serie haben die „Unaufsteigbaren“ aus Franken erstmals seit einem Jahr wieder die Tabellenführung in der 2. Fußball-Bundesliga übernommen.
Das Team von Trainer Mike Büskens profitierte am 6. Spieltag vom Ausrutscher von FC St. Pauli, der mit dem 0:1 (0:0) bei Neuling Eintracht Braunschweig die erste Saisonpleite hinnehmen musste. Die Frankfurter Eintracht konnte beim 0:0 gegen den SC Paderborn ihren Heimkomplex nicht besiegen und ließ erneut wichtige Punkte liegen.
Der FC Energie Cottbus verpasste den Sprung auf Platz zwei der Tabelle. Das Team von Trainer Claus-Dieter Wollitz kam im Ost-Duell beim FC Erzgebirge Aue nicht über ein 0:0 hinaus. 9400 Zuschauer sahen vor allem von der Heimmannschaft ein engagiertes Spiel, bei dem nur die Tore fehlten. So bleibt Aue seit fünf Spielen ohne Sieg. Energie hat mit 13 Punkten unmittelbaren Kontakt zur Tabellenspitze.
Sechs Tage nach dem 2:1 in letzter Minute gegen den MSV Duisburg hatte St. Pauli diesmal das Nachsehen. Zwar hatten die Gäste zunächst die größeren Spielanteile, doch Dennis Kruppke machte mit seinem Treffer (65. Minute) alles klar. Die Hanseaten stemmten sich zwar gegen die erste Saisonpleite, standen aber am Ende mit leeren Händen da. „Uns ist nach vorne zu wenig eingefallen“, klagte Pauli-Coach André Schubert. „Man ist immer enttäuscht, wenn man verliert.“
Auswärts hui, daheim pfui: Eine Woche nach dem 4:0-Sieg im Derby gegen den FSV konnte Frankfurt seine Heimmisere nicht beenden. Zwar hatte die Eintracht gegen Paderborn zahlreiche gute Gelegenheiten, doch der erlösende Treffer wollte nicht fallen. Frankfurt ist nun schon seit fünf Monaten ohne Heimsieg. Eintracht-Coach Armin Veh haderte mit der schlechten Chancenverwertung seiner Mannschaft - und den schlechten Platzverhältnissen. „Wir haben hier ein WM-Stadion, aber der Rasen ist Kreisklasse.“
In Fürth gab es nichts zu mäkeln, mit großer Freude verfolgten die „Unaufsteigbaren“ aus Fürth die Patzer der Konkurrenz. In Bochum überzeugten die Franken mit einer erstklassigen Chancenverwertung durch Sercan Sararer (35./68.), Olivier Occean (52.) und Christopher Nöthe (60.). Für Bochum blieb nur der zwischenzeitliche Ausgleich durch Paul Freier (41.).
Nach der starken Vorstellung seiner Mannschaft verschlug Coach Büskens allein eine Halsentzündung die Sprache. „Das Ergebnis ist eindeutig zu hoch ausgefallen, aber wir sind natürlich hochzufrieden“, sagte Büskens Co-Trainer Mirko Reichel. Auf Bochum kommen nach dem Sturz auf einen Abstiegsplatz schwere Zeiten zu. „Das ist jetzt eine kritische Phase“, gestand Sportdirektor Jens Todt.
Anschluss an die Spitzengruppe hält 1860 München. Beim 3:1 (1:1) gegen Union Berlin machten Kevin Volland (22./53.) und Stefan Aigner (54.) den dritten Heimsieg perfekt. John Jairo Mosquera (24.) traf für die Gäste. Noch ungeschlagen ist Fortuna Düsseldorf, das aber bei Schlusslicht Alemannia Aachen nur zu einem 0:0 kam. Nach drei Niederlagen in Serie muss sich der Karlsruher SC nach unten orientieren. Gegen den FSV Frankfurt gab es eine 0:4-Heimklatsche.
Aufatmen in Duisburg und Ingolstadt: Der MSV besiegte Dynamo Dresden mit 3:0 und Coach Milan Sasic stand die Erleichterung nach dem ersten Dreier ins Gesicht geschrieben. „Wir haben uns das alle gewünscht.“ Im sechsten Anlauf machte auch der FC Ingolstadt beim 3:1 gegen Hansa Rostock den ersten Sieg perfekt. „Das war noch kein Befreiungsschlag, aber ein Schritt nach vorne“, sagte Matchwinner Stefan Leitl.