Randale in Erfurt - Kratzer für Regensburg

Leipzig (dpa) - Massive Fan-Ausschreitungen mit 55 Leichtverletzten haben beim Drittliga-Spiel FC Rot-Weiß Erfurt gegen SV Darmstadt 98 für Entsetzen gesorgt. 39 Polizisten, mehrere Rettungssanitäter und Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes waren unter den Verletzten.

Laut Polizeiangaben hatten Fans beider Lager beim 2:0 (1:0)-Heimsieg der Thüringer die Sicherheitszäune überstiegen und waren hinter den Fanblöcken am Marathontor aufeinander losgegangen. Dabei flogen Steine und Flaschen. Die Beamten mussten die Krawallmacher mit Hilfe von Pfefferspray trennen.

„Wir sind zwar noch nicht abschließend und im Detail informiert über das, was sich da hinter dem Marathontor im Einzelnen getan hat, aber das sind Dinge, die wir nicht beim Fußball sehen wollen. Wenn ich zudem höre, dass über 50 Personen dabei Schaden genommen haben, fehlt mir jedes Verständnis. So etwas ist eine Schande für den Sport. Nach meinen bisherigen Erkenntnissen ging die Gewalt von den Gästefans aus“, teilte Erfurts Präsident Rolf Rombach in einer Pressemitteilung mit.

Der Präsident will die Polizei bei den Ermittlungen in jeder Weise unterstützen und möchte deshalb zu Beginn der Woche auch einen Bericht des eigenen Sicherheitsdienstes auf dem Tisch haben. Für Dienstag kündigte er eine Pressekonferenz zu den Vorkommnissen an.

Sportlich gesehen lieferte der Spieltag keine großen Veränderungen an der Spitze. Die Bilanz von Tabellenführer Jahn Regensburg hat jedoch einen Kratzer bekommen. Nach einem 2:2 gegen den im Keller stehenden Zweitliga-Absteiger Arminia Bielefeld führt die Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl in der 3. Fußball-Liga nur noch durch die bessere Tordifferenz vor dem 1. FC Heidenheim. Das Führungsduo ist nach sieben Spielen ebenso noch ungeschlagen wie der 1. FC Saarbrücken und Neuling Preußen Münster.

Wie der Spitzenreiter aus Regensburg taten sich auch die Heidenheimer schwer. Gegen Schlusslicht Werder Bremen II traf Tim Göhlert zwar schon in der 17. Minute für den Tabellenzweiten, doch mehr gelang den favorisierten Gastgebern nicht. Der 1. FC Saarbrücken sicherte seinen dritten Platz, kam am Freitagabend jedoch nicht über ein 2:2 gegen den stark verjüngten VfL Osnabrück hinaus. Auch der punktgleiche Aufsteiger Preußen Münster riss diesmal keine Bäume aus und musste sich mit einem 1:1 gegen den VfB Stuttgart II zufriedengeben. Der SV Sandhausen schaffte zu Hause nur ein 0:0 - allerdings gegen Aufstiegsanwärter Wehen Wiesbaden.

Den höchsten Sieg des Spieltages feierte die SpVgg Unterhaching, die dem FC Carl Zeiss Jena ein halbes Dutzend Treffer einschenkte. „Es war eine sehr konzentrierte Mannschaftsleistung von uns, und wir haben auch mit hoher Führung nicht nachgelassen“, lobte Unterhachings Trainer Heiko Herrlich nach dem 6:0. Fünfmal in Serie unbezwungen ist Wacker Burghausen. Allerdings war das 0:0 gegen den VfR Aalen auch das fünfte Remis hintereinander. Neuling Chemnitzer FC schaffte mit einem 1:0 gegen Rot-Weiß Oberhausen den zweiten Saisonerfolg.