Reichwein holt Torjägerkanone: „Schöner Nebeneffekt“
Leipzig (dpa) - Als „Chancentod“ verspottet, als Torschützenkönig gefeiert - Marcel Reichwein hat in seiner Zeit bei Fußball-Drittligist FC Rot-Weiß Erfurt alles durchgemacht, was ein Stürmerleben auszeichnet.
Als vierter Akteur erhielt der Hesse die Torjägerkanone der 3. Liga.
In 36 Spielen traf er 17 Mal, erzielte drei Tore mehr als Robert Lechleiter vom Aufsteiger VfR Aalen. Für Reichwein ist der Titel ein „schöner Nebeneffekt“. Und wie es sich für einen Mannschaftsspieler gehört, bedankt er sich artig bei seinen Teamkollegen. „Tore kann man nur schießen, wenn man auch die richtigen Bälle zugespielt bekommt“. Zu Saisonbeginn war diese Entwicklung nicht zu erwarten, denn da war der 26-Jährige in Erfurt alles andere als beliebt. Das sei aber längst vergessen, versichert er. „Mit den Fans klappt es jetzt sehr gut“.
Ob Marcel Reichwein auch künftig für Erfurt und die Fans auf Torejagd gehen wird, ist unwahrscheinlich. Mit der Torjägerkanone hat er eine sehr gute Bewerbung für sein großes Ziel, „auf höherem Niveau zu spielen“, abgegeben. Neben einigen Zweitligateams soll auch Hertha BSC Interesse an dem Mittelstürmer bekundet haben. Egal wo und in welchem Trikot Reichwein in der kommenden Saison auflaufen wird, will er weiter Tore schießen. „Daran werde ich gemessen“.