Rostock in der Erfolgsspur - Heidenheim marschiert

Leipzig (dpa) - Bei Hansa Rostock geht der Blick wieder nach oben. Nachdem die Ostseestädter ähnlich wie in der Vorsaison gefährlich nah an die unteren Tabellenregionen der 3. Fußball-Liga gerutscht waren, dreht sich der Trend nun ins Positive.

Das unterstrich das Team von Coach Andreas Bergmann am Samstag auch beim 1:0-Heimerfolg gegen den FC Rot-Weiß Erfurt. „Die Erwartungshaltung vor dem Spiel war sehr groß und wir sind von Beginn an gut damit umgegangen“, resümierte Bergmann nach dem Sprung auf Tabellenplatz fünf zufrieden. Hansa blieb zum fünften Mal in Serie ungeschlagen und hat nur noch einen Punkt Rückstand zum Aufstiegs-Relegationsrang drei.

Auf diesem steht noch Erfurt. Doch gegen die Hanseaten, für die bereits nach 35 Sekunden David Blache das entscheidende Tor markierte, fiel den Thüringern nicht viel ein. „Rostock hat uns das Leben schwer gemacht. Die bessere Mannschaft hat gewonnen“, befand FC-Coach Walter Kogler. Doch der sportliche Aufschwung der Rostocker könnte teilweise durch einen Punktabzug wieder zunichte gemacht werden. Denn die Norddeutschen haben aus finanziellen Gründen mal wieder Mühe, die Lizenzauflagen zu erfüllen.

Der 1. FC Heidenheim behauptete derweil seinen satten Neun-Punkte-Vorsprung vor dem ersten Verfolger RasenBallsport Leipzig. Der Spitzenreiter bezwang den VfL Osnabrück 2:0 und vergrößerte sein Polster auf die Nichtaufstiegsplätze gar auf 14 Punkte. „Hut ab, was mein Team vor allem in der ersten Halbzeit investiert hat“, sagte FC-Coach Frank Schmidt. Sein Gegenüber Maik Walpurgis zollte seinen Respekt: „Heidenheim ist das derzeit beste Team der Liga.“ Die Partie musste direkt nach dem Seitenwechsel für acht Minuten unterbrochen werden, weil Gäste-Fans Platz und Ränge per Pyrotechnik einnebelten. Dabei hatte das VfL-Team 100 Anhänger zum Spiel eingeladen.

Leipzig geriet beim 1. FC Saarbrücken zweimal in Rückstand, gewann aber noch 3:2. „Wir haben wieder super Charakter gezeigt. Ich hatte nie das Gefühl, dass wir das Spiel verlieren“, meinte André Luge. Der SV Wehen Wiesbaden lag beim SV Darmstadt ebenfalls zweimal zurück, konnte jeweils ausgleichen, doch das Siegtor gelang nicht - es blieb beim 2:2. „Das Hinterherlaufen hinter einem Rückstand ist bei uns scheinbar Programm“, wunderte sich Coach Marc Kienle.

Im Gegensatz zu den Rostockern müssen die anderen Ostseestädter der Liga weiter auf einen Sieg warten: Nach dem 1:1 bei Borussia Dortmund II ist Holstein Kiel bereits zwölf Spiele in Serie ohne vollen Erfolg. Den Ausgleich schaffte der BVB-Nachwuchs vier Minuten vor Schluss. „Wir kämpfen, machen, tun und stehen am Ende wieder nur mit einem Punkt da. Das Gegentor kotzt uns richtig an“, meinte Kiels Rafael Kazior sichtlich verärgert. Der Chemnitzer FC stoppte am Sonntag mit dem 2:0 (0:0) gegen die SV Elversberg seinen Negativtrend von drei sieglosen Spiel in Serie.