Rostock patzt und verpasst vorzeitigen Aufstieg

Leipzig (dpa) - Der Sekt stand kalt in der Kabine von Hansa Rostock, doch die Korken knallten noch nicht. Beim 1. FC Saarbrücken patzte der Aufstiegsanwärter und unterlag mit 0:3.

„Wir haben Saarbrücken in die Karten gespielt, haben die Zweikämpfe nicht gewonnen und waren wohl nicht so ganz bei der Sache“, monierte Rostocks Sportchef Stefan Beinlich.

Hansa-Trainer Peter Vollmann schlug in die gleiche Kerbe. „Ich hatte die Mannschaft vor Saarbrücken gewarnt und dann haben wir einen Fehler nach dem anderen gemacht“, kritisierte Vollmann. Torwart Jörg Hahnel gab unumwunden zu: „Saarbrücken hat verdient gewonnen.“

Spitzenreiter Eintracht Braunschweig kam im ersten Heimspiel nach dem feststehenden Aufstieg in die 2. Bundesliga über ein 1:1 gegen den SV Babelsberg nicht hinaus. Der Feierlaune der 22 120 Fans tat das kaum Abbruch, sie stürmten nach dem Spiel dennoch euphorisch den Rasen des Eintracht-Stadions und sangen mit der Mannschaft.

Noch völlig offen ist fünf Spieltage vor Saisonende, wer auf Relegationsplatz drei landet. Die besten Karten hat unverändert Kickers Offenbach. Die Hessen wahrten ihre Chance am Samstag mit einem 2:0-Heimerfolg über Wacker Burghausen. Noch klarer fiel der Heimsieg des SV Wehen Wiesbaden aus, der Rot Weiss Ahlen mit 3:0 bezwang. Dynamo Dresden gewann im ersten Spiel unter Trainer Ralf Loose, der das Amt vom entlassenen Matthias Maucksch übernommen hatte, gegen TuS Koblenz 1:0.

Damit ist Dresden jetzt wieder punktgleich mit dem FC Rot-Weiß Erfurt, der nach einer 2:3-Schlappe beim SV Sandhausen von Rang vier auf fünf zurückfiel. „Wir werden trotzdem bis zur letzten Patrone kämpfen“, kündigte Erfurts Coach Stefan Emmerling an.

Eine lange Durststrecke beendete der 1. FC Heidenheim. Das 3:1 gegen Werder Bremen II war der erste Sieg nach neun Spielen. Dagegen rutscht der FC Carl Zeiss Jena durch eine Negativserie immer näher an die Abstiegszone. Mit dem 1:2 gegen die SpVgg Unterhaching blieben die Thüringer zum achten Mal in Serie sieglos. Entsprechend nervös reagierte man in der Clubführung. Aufsichtsrats-Chef Reinhardt Töpel wetterte über eine „ekelhafte erste Halbzeit“, forderte mehr Charakter von den Spielern und erklärte vielsagend: „Hier müssen Grundfragen geklärt werden.

Jenas Trainer Wolfgang Frank wollte das zunächst nicht kommentierten. „Ich kann nur meine Arbeit machen. Die Leistung heute war natürlich enttäuschend. Dennoch bin ich sicher, dass wir die Klasse halten“, sagte Frank. Unterhaching-Coach Klaus Augenthaler staunte darüber, dass seine junge Mannschaft den routinierteren Gastgebern den Schneid abgekauft hatte.