Rostock und St. Pauli mahnen zur Fairness
Rostock (dpa) - Hansa Rostock und der FC St. Pauli haben ihre Anhänger vor dem Derby am Samstag in der Rostocker DKB-Arena zu einem fairen und friedlichen Umgang miteinander aufgefordert.
„Lasst uns gemeinsam alles dafür tun, dass es ein spektakuläres und hochspannendes Fußballspiel wird, mit einer tollen, friedlichen Atmosphäre auf den Rängen“, teilten die Vorstände der beiden Fußball-Zweitligisten in einer gemeinsamen Erklärung mit.
Die Clubs appellierten an die Anhänger, nicht wegzuschauen, wenn Gewalttäter versuchten, Ausschreitungen zu provozieren: „Denjenigen, die aus Rivalität Feindschaft machen wollen, müssen von den Clubs und den vernünftigen Fans im Stadion, die die große Mehrheit ausmachen, unmissverständlich Grenzen aufgezeigt werden.“
Die Duelle der beiden Traditionsvereine waren immer wieder von gewalttätigen Auseinandersetzungen begleitet. Beim letzten Aufeinandertreffen in Rostock am 2. November 2009 waren 38 Menschen verletzt worden, darunter 26 Polizisten. Zehn Privatautos und ein Streifenwagen waren beschädigt worden, als etwa 500 Hansa-Anhänger versucht hatten, eine Polizeisperre zu durchbrechen.
Die Partie wird von umfangreichen Sicherheitsvorkehrungen begleitet. Fans, die per Bahn nach Rostock reisen, werden auf den Bahnhöfen und in den Zügen kontrolliert und dürfen keine Glasflaschen und Pyrotechnik mitnehmen. Auch normale Zugreisende müssen mit Kontrollen rechnen.
Der FC St. Pauli setzt zur Unterstützung der Rostocker Ordner eigene Kräfte am Rostocker Hauptbahnhof sowie am Stadion ein. Aus Hamburg reisen 2400 Fans an. In der Rostocker Arena gibt es keinen Alkoholausschank. Im Einsatz sind zudem Sprengstoffspürhunde; die Video-Überwachung wird verstärkt.
Mit zusätzlichen Sicherheitsvorkehrungen sollen auch am Sonntag beim Derby zwischen Dynamo Dresden und Erzgebirge Aue Ausschreitungen verhindert werden. „Es ist ein Sicherheitsspiel, und wir gehen es genauso an, wie alle anderen Partien mit dieser Einstufung auch“, erklärte Dresdens Geschäftsführer Volker Oppitz.
Laut Oppitz wird es verstärkte Kontrollen und einige andere zusätzliche Maßnahmen geben. Welche das sein werden, wollte der 31-Jährige aber nicht sagen. Die üblichen Vorkehrungen wie ein Alkoholverbot und die Trennung der Fans durch Pufferblöcke sind eingeplant. Im ausverkauften Stadion werden rund 1700 Fans aus Aue erwartet. „Ich hoffe, dass es ruhig bleibt, bisher hat es in den Heimspielen gut funktioniert“, sagte der Geschäftsführer.