Sandhausen schockt Düsseldorf - Aalen siegt
München (dpa) - Die Heimschwäche entwickelt sich für Fortuna Düsseldorf zu einem ernsthaften Problem im Aufstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga.
Die Rheinländer unterlagen am Freitagabend gegen den SV Sandhausen mit 1:3 (1:1) und rutschten zum Auftakt des 16. Spieltags auf den fünften Tabellenplatz ab. „Wir haben uns die Bälle fast wieder selbst reingehauen“, beklagte Fortuna-Torwart Lars Unnerstall in erster Linie die Schwächen in der Defensive.
Einen Befreiungsschlag verpasste der bisherige Tabellenletzte FC St. Pauli beim turbulenten 3:3 (2:1) beim VfL Bochum. „Wenn man dreimal führt und das Spiel entscheiden kann, ist es bitter, wenn man nicht die drei Punkte mitnimmt“, kommentierte Pauli-Coach Thomas Meggle: „Es war trotzdem ein toller Fight von uns.“ Im Ostalb-Derby gab es eine Überraschung: Der VfR Aalen siegte in Heidenheim mit 1:0 (0:0). „Wir werden ein bisschen feiern, aber nicht zu vielen“, sagte Aalens Trainer Stefan Ruthenbeck beim TV-Sender Sky.
Nur zwei Siege aus acht Heimspielen sind für die Düsseldorfer eindeutig zu wenig für höhere Ziele. Der herausragende Aziz Bouhaddouz (4./77. Minute) und Seyi Olajengbesi (66.) bescherten Sandhausen den erst vierten Saisonsieg und drei ganz wichtige Punkte. Für die Fortuna, die auswärts 15 ihrer 25 Punkte holte, war allein Ben Halloran mit einem gefühlvollen Volley-Heber zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich erfolgreich.
Ein aufregendes Spiel sahen die Zuschauer in Bochum - und mehrfach sah es nach einer Wende für St. Pauli und Trainer Thomas Meggle aus. Die Hamburger führten nach Treffern von John Verhoek (33.), Dennis Daube (40.) und Sebastian Maier (69.) gleich dreimal und verpassten den ersten Auswärtssieg der Saison am Ende doch. Philipp Ziereis 37./Eigentor), Stanislav Sestak (58.) und Tobis Weis (81.) konnten jeweils für den VfL ausgleichen. „Was wir in den letzten Wochen fußballerisch bieten, ist kein Gaumenschmaus“, stöhnte Weis.
Im Ostalb-Derby vor 13 000 Zuschauern in der ausverkauften Heidenheimer Arena hatten nur die Gäste aus Aalen Spaß: Dominick Drexler erzielte in Überzahl das verdiente Siegtor für den Außenseiter. Heidenheim hatte sich zuvor mit der Roten Karte von Kevin Kraus nach einem groben Foul am Torschützen Drexler entscheidend geschwächt (44.).
„Wir waren sehr heiß auf dieses Derby“, erklärte Aalens Leandro. Die Gäste hätten auch höher gewinnen können: Jurgen Gjasula traf den Pfosten (23.), Nejmeddin Daghfous schoss einen Handelfmeter mit Wucht über das Tor (26.). „Wir waren viel zu passiv, uns hat die Galligkeit gefehlt“, klagte Heidenheims Torjäger Marc Schnatterer.