Schünemann prüft Bahnverbot für Fußball-Rowdys
Hannover (dpa) - Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU) will gewalttätige Fußballfans von der Anreise zu Bundesliga-Spielen mit der Bahn ausschließen.
„Wir müssen über härtere Maßnahmen nachdenken“, sagte Schünemann in Hannover. Über das Stadionverbot hinaus solle ein Beförderungsverbot für Fans geprüft werden, die durch Gewalttaten bereits aufgefallen seien. „Das wird ein Thema bei der nächsten Innenministerkonferenz sein.“ Gezeigt habe sich, dass es die meiste Gewalt inzwischen nicht mehr in den Fußballstadien, sondern auf der An- und Abreise gebe.
Nach Ausschreitungen zwischen Fans von Hannover 96 und dem FC St. Pauli prüft auch die Bundespolizei in Hannover ein Beförderungsverbot für einige der Randalierer. Mitte April waren beide Gruppen auf der Rückfahrt von unterschiedlichen Partien aneinandergeraten, als sich ihre Züge im Bahnhof von Uelzen begegneten. Bei der Ankunft in Hannover zündeten rund 500 96-Anhänger Pyrotechnik, brachen Sitzkissen aus den Waggons und warfen sie auf den Bahnsteig. Für zwei der Beteiligten werde ein Beförderungsverbot vorbereitet, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag. „Das wird weiter vorangetrieben.“