Sieg macht Mut: St. Pauli kann auch enge Spiele gewinnen
Hamburg (dpa) - Der glückliche Sieg ohne Glanz war für den FC St. Pauli der Mutmacher zur rechten Zeit.
„Ob man solche Spiele gewinnt, macht am Jahresende aus, ob man in der oberen oder der unteren Tabellenhälfte steht. Letztes Jahr hatten wir das Pech, solche Spiele zu verlieren“, sagte St. Paulis Abwehrspieler Daniel Buballa nach dem 2:0 (0:0)-Erfolg gegen den MSV Duisburg.
Nach sechs Spieltagen stehen die Hamburger in der 2. Fußball-Bundesliga mit kaum erhofften 13 Zählern auf dem Relegationsplatz - genauso viele Punkte hatten sie nach der kompletten Hinrunde der vergangenen Saison auf dem Konto. Abstiegskampf bis zum letzten Spieltag war die Folge.
„Gerade nach der letzten Saison ist es eine Supersache, schon 13 Punkte zu haben“, sagte Buballa, warnte aber auch vor einer vorschnellen Interpretation der Tabelle. „Wir wollen einfach Punkte sammeln. Das erste Ziel ist die 40-Punkte-Marke“, betonte Buballa. Das sollte den sicheren Klassenverbleib bedeuten.
Abstiegskampf sollte in dieser Saison auf St. Pauli aber so schnell kein Thema mehr sein. Besonders im heimischen Millerntor-Stadion sind Sobiech & Co. derzeit schwer zu bezwingen. Saisonübergreifend gab es seit neun Heimspielen keine Niederlage mehr. Prunkstück ist die Abwehr. Mit nur vier Gegentreffern in sechs Saisonspielen haben die Hamburger eine der vier besten Defensiv-Abteilungen der Liga.
Unerwartet entstandene Lücken, wie die langwierige Verletzung von Kapitän Sören Gonther oder der Abgang von Marcel Halstenberg, wurden in der Viererkette gut aufgefangen. Zuletzt von Neuzugang Marc Hornschuh, der bei seiner Premiere gegen den MSV als Rechtsverteidiger nichts abrennen ließ.
Überhaupt haben sich die Neuen bei ihrem Pflichtspiel-Debüt schnell ins Team eingefügt. Jeremy Dudziak sorgte im MSV-Spiel über die linke Seite für viel Gefahr. Der eingewechselte „Fafa“ Picault legte sogar das 2:0 für Sebastian Maier (87.) vor. Mit einem fragwürdigen Foulelfmeter hatte Lasse Sobiech (70.) die Gastgeber in Führung geschossen. So war am Ende die Erkenntnis, dass sie auch enge Spiele für sich entscheiden können, fast noch wichtiger als die drei Punkte.
„Die Länderspielpause hatte den neuen Jungs gut getan“, sagte Trainer Ewald Lienen. „Wir hatten zwei Freundschaftsspiele und einige Team-Veranstaltungen, wo man sich näher kennenlernte. Das war eine optimale Situation“. Am Sonntag steht das Gastspiel bei Eintracht Braunschweig an. Nach drei Siegen in Serie strotzt der Gegner derzeit vor Selbstvertrauen - was allerdings auch für den FC St. Pauli gilt.