Abstieg trotz Sieg: Aachen stürzt in 3. Liga ab
München (dpa) - Abstiegstränen statt Siegesjubel: Fünf Jahre nach dem Abstieg aus der Fußball-Bundesliga ist Alemannia Aachen trotz eines 2:1 (2:1)-Sieges beim TSV 1860 München weiter in die 3. Liga abgestürzt.
Das Aufbäumen unter Ralf Aussem, dem dritten Trainer in der verkorksten Saison, kam zu spät. „Wir müssen uns jetzt erstmal sammeln“, erklärte Aussem, der sich persönlich für den Neuanfang anbot: „Meine Bereitschaft ist da, wenn es der Verein will.“
Kapitän Albert Streit (10. Minute) und Alper Uludag (21.) erzielten die vorerst letzten Zweitliga-Tore für Aachen. „Es ist sehr traurig. Es fehlen am Ende zwei Punkte. Aber wir sind nicht heute abgestiegen“, kommentierte Streit: „Jeder soll sich an die eigene Nase fassen, jeder hat seinen Teil dazu beigetragen.“ Vor 25 100 Zuschauern in der Münchner Arena war Stefan Aigner in seinem letzten Spiel für die „Löwen“ zum 1:1 erfolgreich (18.).
Mit offenem Visier gingen beide Mannschaften zur Sache, es entwickelte sich ein flotter Schlagabtausch mit vielen Torszenen. Aachen stemmte sich - unterstützt von rund 2000 mitgereisten Fans - gegen den Abstieg. Streit staubte ab, Uludag erzielte ein Tor des Monats. Nur die Schützenhilfe von Bundesliga-Aufsteiger Eintracht Frankfurt beim 0:1 in Karlsruhe blieb aus. Enttäuscht sanken die Alemannia-Profis nach dem Schlusspfiff auf den Rasen. Aus und vorbei!
„Es ist sehr bitter“, erklärte Flügelstürmer David Odonkor um Fassung bemüht: „Wie wir die letzten Spiele unter dem neuen Trainer gespielt haben, war sehr, sehr gut.“ Ob der Ex-Nationalspieler zum Weitermachen in der 3. Liga bereit ist, ließ er offen: „Mein Kopf ist ganz woanders. Das muss ich erst verarbeiten.“