Der 1. FC Köln lebt: 2:0-Sieg bei 1860 München
München (dpa) - Der 1. FC Köln hat in der 2. Fußball-Bundesliga mit einem ungefährdeten Auswärtssieg beim TSV 1860 München wieder einmal positiv aufhorchen lassen. Der Bundesliga-Absteiger gewann am Freitagabend in München vor 25 800 Zuschauern mit 2:0 (1:0).
Kevin McKenna (3. Minute) und Adel Chihi (75.) erzielten die Tore beim vierten Kölner Saisonsieg. „Das war ein emotionaler Tag“, kommentierte FC-Trainer Holger Stanislawski, der am Vortag gar nicht mit der Mannschaft nach München angereist war. Sein Schwiegervater war in der Nacht zum Freitag gestorben. Nach den beiden Toren rannten alle Kölner Spieler demonstrativ zu ihrem Trainer, den diese Aktionen zu Tränen rührten, wie er nach dem Spiel zugab: „Großer Dank an die Mannschaft!“
Die Münchner „Löwen“, die nach der Gelb-Roten Karte für Mittelfeldspieler Grigoris Makos ab der 38. Minute in Unterzahl agieren mussten, büßten durch die zweite Heimniederlage den Kontakt zu den Aufstiegsplätzen ein. „Wir werden unverändert viel Unruhe haben“, gab Trainer Reiner Maurer unverblümt zu. „Leider haben wir den Befreiungsschlag nicht landen können.“ Sportchef Florian Hinterberger sieht seinen Verein „in einer schwierigen Situation. Da müssen wir jetzt alle an einem Strang ziehen“, forderte er. „Wir haben im Moment unsere Probleme, und ich hoffe, dass die Mannschaft das in den Griff kriegt.“
Nach zuvor drei sieglosen Spielen hatten die mitgereisten lautstarken Kölner Anhänger schon kurz nach dem Anpfiff Grund zum Jubeln. Einen mit viel Effet geschlagenen Eckball von Adil Chihi wuchtete McKenna mit dem Kopf ins Münchner Tor.
Die „Löwen“ rannten nach dem frühen Rückstand planlos an, die Angriffe verpufften. Makos sah nach einem ungeschickten Foul an Jonas Hector seine erste Gelbe Karte (24.). Und als der 1860-Profi wenig später den Ex-Münchner Matthias Lehmann im Zweikampf mit dem Ellbogen im Gesicht traf, zückte Schiedsrichter Markus Schmidt Gelb-Rot - ein harter, aber auch selbst verschuldeter Platzverweis für den Griechen.
In Unterzahl wurde es noch schwerer für 1860. Eine echte Torchance erspielten sich die „Löwen“ nicht. Köln kontrollierte das Spiel und schlug dann auch entscheidend zu. Erst vergab Anthony Ujah noch frei vor Kiraly (68.), aber Chihi machte es danach aus 14 Metern besser.