Eintracht rettet glückliches Remis gegen St. Pauli
Frankfurt/Main (dpa) - Alexander Meier hat Eintracht Frankfurt gegen den FC St. Pauli vor einer bitteren Heimpleite bewahrt. Mit seinem dritten Saisontor in der 78. Minute zum 1:1 (0:1) rettete der Mittelfeldspieler den Hessen im Top-Spiel der 2. Fußball-Bundesliga zumindest einen Punkt.
Der Kiez-Club aus Hamburg war im Duell der Bundesliga-Absteiger durch Fin Bartels (38.) in Führung gegangen. Beide Teams haben nun vier Punkte auf dem Konto, Spitzenreiter ist Liga-Neuling Eintracht Braunschweig mit sechs Zählern.
„Mit dem Unentschieden können wir gut leben. Wenn man das ganze Spiel sieht, war es eher glücklich. Wir sind gar nicht in die Zweikämpfe gekommen“, sagte Torschütze Meier. Zufriedener war Gäste-Trainer André Schubert: „Wir haben über weite Strecken ein richtig gutes Spiel gemacht. Eigentlich müssen wir nach dem 1:0 schon das zweite oder dritte Tor machen.“ Bartels monierte: „Wir haben uns ab der 65., 70. Minute zu tief fallen lassen.“
Vor der Geisterkulisse von nur 16 500 Zuschauern in der lediglich zu einem Drittel gefüllten Frankfurter WM-Arena präsentierten sich die Frankfurter über weite Strecken wie von allen guten Geistern verlassen. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hatte die Eintracht nach den massiven Ausschreitungen Anfang Mai im Bundesliga-Heimspiel gegen den 1. FC Köln mit einem Teilausschluss der Fans bestraft.
Was die Eintracht-Anhänger von ihrer Mannschaft zu sehen bekamen, glich lange einer spielerischen Bankrotterklärung. Keine Ideen, viele Stockfehler - vom Anspruch eines Aufstiegsanwärters waren die Frankfurter meilenweit entfernt.
Die Gäste wirkten spielerisch reifer und in ihren Offensiv-Aktionen durchdachter. Wie schon zum Saisonauftakt beim 3:2 in Fürth offenbarte Frankfurt zudem Schwächen in der Abwehr. St. Pauli diktierte das Geschehen und vergab bei Kopfbällen von Deniz Naki (10.) und Bartels (20.), die zu ungenau zielten, die Führung.
Diese fiel dann aber doch noch vor der Pause, als Bartels nach Vorarbeit von Fabian Boll aus Nahdistanz traf. Zuvor hatte Caio (29.) mit einem Schlenzer, den Pauli-Keeper Philipp Tschauner aus dem Eck kratzte, für die einzige gefährliche Aktion der erschreckend schwachen Eintracht gesorgt.
Nach dem Wechsel machte der Gastgeber etwas mehr Betrieb und kam durch einen Kopfball von Alexander Meier (56.), den Tschauner über die Latte lenkte, zu einer guten Chance. Beim Direktschuss von Meier zum Ausgleich war der Schlussmann dann ohne Abwehrchance.