Südwestderby KSC steigt in die 3. Liga ab - 1:3 gegen Kaiserslautern

Karlsruhe (dpa) - Begleitet von einem Fan-Protest ist der Absturz des Karlsruher SC in die 3. Liga besiegelt worden.

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Das Schlusslicht der 2. Fußball-Bundesliga unterlag im Südwestderby dem 1. FC Kaiserslautern mit 1:3 (1:1) und hat vor den abschließenden drei Spieltagen elf Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz mit Erzgebirge Aue. Die KSC-Fans verweigerten ihrem Team über die gesamte Spielzeit jegliche Unterstützung. „Das war nicht schön. Aber ich kann das absolut nachvollziehen“, sagte Torwart und Kapitän Dirk Orlishausen. „Wir haben in diesem Jahr in vielen Spielen zu wenig dafür getan, dass sie uns bedingungslos unterstützen.“

Für die Nordbadener ist es der dritte Abstieg in die Drittklassigkeit nach 2000 und 2012. Der FCK machte mit diesem Erfolg einen großen Schritt Richtung Klassenverbleib. „Alles, was gegen uns laufen kann, läuft gegen uns. Das Ergebnis spiegelt heute nicht das Spiel wieder“, erklärte Orlishausen. Er habe zwar Erklärungen für den Abstieg im Kopf, die werde er aber intern vortragen.

Mit Blick auf eine mögliche Wettbewerbsverzerrung versprach Sportdirektor Oliver Kreuzer den anderen Zweitliga-Vereinen, die noch um Auf- oder Abstieg kämpfen, dass der KSC weiter alles geben werde, um sich an den letzten Zweitliga-Spieltagen fair zu verhalten.

Vor 18 037 Zuschauern traf Kacper Przybylko bereits in der 4. Minute für Lautern. Per Freistoß markierte David Kinsombi in der 35. Minute den Ausgleich, Gäste-Keeper Julian Pollersbeck sah dabei schlecht aus. Die weiteren Treffer erzielten Sebastian Kerk per Nachschuss bei einem Foulelfmeter (67.) und Jacques Zoua (87.).

In einer schwachen Partie waren nur die Gesänge der über 3000 Anhänger aus Kaiserslautern zu hören. Die Karlsruher Zuschauer beschränkten sich auf höflichen Applaus - wenn es denn mal etwas zu beklatschen gab. „Der größte Imageschaden für den Verein steht auf dem Rasen“, hieß es auf einem großen Protestplakat.

Die Badener blieben auch im achten Spiel hintereinander ohne Sieg und stehen zehn Jahre nach dem Bundesliga-Aufstieg unter Chefcoach Edmund Becker an einem Tiefpunkt. Erst vor 100 Wochen war der Traditionsclub in der Relegation zum Oberhaus quasi in letzter Sekunde am Hamburger SV gescheitert.

Auch in der 3. Liga soll Marc-Patrick Meister, der zunächst Interimscoach nach der Trennung von Mirko Slomka war und einen Vertrag bis 2019 erhielt, auf der Trainerbank sitzen. Dem bisherigen U17-Coach und Sportdirektor Oliver Kreuzer wird ein Etat von etwa sechs Millionen Euro zur Verfügung stehen. Damit strebt der KSC den direkten Wiederaufstieg an. Der ist angesichts des bereits beschlossenen, 113 Millionen Euro teuren neuen Stadions quasi Pflicht.