Spitzentrio im Gleichschritt - Erfurt lauert
Leipzig (dpa) - Dreimal 2:0 - das Spitzentrio der 3. Liga ist am 24. Spieltag im Gleichschritt marschiert. Dabei hatte Eintracht Braunschweig im Spitzenspiel in Wehen Wiesbaden noch die härteste Nuss zu knacken, entledigte sich dieser Aufgabe aber im Stile einer Klassemannschaft.
Den zweiten Treffer erzielte kurz vor Schluss ausgerechnet der gerade eingewechselte ehemalige Wehener Steffen Bohl. Während sich der Torschütze freute, an alter Wirkungsstätte „vor so vielen Freunden“ getroffen zu haben, lobte Eintracht-Trainer Torsten Lieberknecht sein Team: „Dass auch ein Einwechsler sofort voll da ist, zeigt die Qualität der Mannschaft.“
Mit dem 2:0 gegen die zweite Mannschaft von Werder Bremen holte Hansa Rostock insgesamt neun Punkte in einer Woche. Bei Coach Peter Vollmann sorgte das für Erleichterung: „Ich bin froh, dass wir gewonnen haben, denn uns fehlte oft der letzte Pass.“ Bremens Trainer Thomas Wolter sah Rostock als „verdienten Sieger“, hielt seiner Mannschaft aber vor, dass sie sich auskontern ließ. „Das hatten wir uns eigentlich umgekehrt erhofft“, bemerkte Wolter.
Für Kickers Offenbach war das 2:0 bei Jahn Regensburg besonders wichtig, weil es das Ende einer drei Spiele währenden Sieglosigkeit markierte. Kickers-Coach Wolfgang Wolf freute sich deshalb über den ersten Sieg des Jahres. „Wir wussten, dass wir unbedingt gewinnen mussten“, sagte Wolf und zollte Regensburg Respekt: „Gegen diesen Gegner war es nicht einfach.“ Jahn-Trainer Markus Weinzierl ärgerte sich indes über „zwei unnötige Fehler in der Abwehr“. Die Regensburger warten seit dem 18. September 2010 auf einen Heimsieg.
Die Heimniederlage von Wiesbaden gegen Braunschweig nutzte Rot-Weiß Erfurt, um die Wehener von Tabellenplatz vier zu verdrängen. Die Erfurter gewannen gegen die SpVgg Unterhaching mit 4:0, doch es begann mit einem vergebenen Elfmeter von Rudolf Zedi, der an Torwart Darius Kampa scheiterte. „Daran haben wir zu knabbern gehabt“, bekannte Erfurts Trainer Stefan Emmerling. „Aber dann hat Rudolf gezeigt, warum wir ihn geholt haben.“ Denn Zedi gelang per Kopf doch das 1:0. „Der Elfmeter war nicht gerade optimal geschossen von mir. Ich habe das aber schnell abgehakt und mich dann umso mehr gefreut“, gestand Zedi. Gäste-Trainer Klaus Augenthaler haderte dagegen mit seiner Mannschaft: „Wenn man sich in der Abwehr so verhält, braucht man sich über Gegentore nicht zu wundern.“
Wichtige Sieg im Kampf um den Klassenerhalt feierten der 1. FC Saarbrücken mit 3:2 gegen Dynamo Dresden, das sich nun endgültig aus dem Abschiedsrennen verabschieden kann, und der FC Carl Zeiss Jena. Die Thüringer kamen in München gegen die 2. Mannschaft des FC Bayern zu einem 2:1-Sieg und setzten sich im unteren Mittelfeld fest.