Spitzentrio quält sich - Christian Zieges Team ärgert Favoriten
Leipzig (dpa) - Frank Schmidt hakte den unansehnlichen Auftritt seiner Mannschaft ganz schnell ab. Nach dem 1:0 gegen den Vorletzten Wacker Burghausen richtete der Trainer des Drittliga-Spitzenreiters 1. FC Heidenheim den Fokus sofort auf das Spitzenspiel bei Verfolger RasenBallsport Leipzig.
„Das Spiel in Leipzig wird ein absolutes Spitzenspiel. Das Selbstvertrauen, das wir in den letzten Spielen vielleicht nicht so hatten, haben wir uns heute zurückgeholt“, resümierte Schmidt nach dem 19. Saisonsieg, bei dem spielerische Finesse meist fehlte. Für ihn war wichtig: „Die Mannschaft hat heute Moral und Charakter bewiesen.“
Während der Liga-Primus jubeln konnte, musste sich der Verfolger aus Leipzig mit einem 1:1 bei der SpVgg Unterhaching zufriedengeben. RB-Coach Alexander Zorniger ärgerte sich richtig, weil Verfolger SV Darmstadt durch das 1:0 bei Schlusslicht 1. FC Saarbrücken auf drei Punkte heranrückte. „Wir hatten heute alle Trümpfe in der Hand, haben sie aber leichtfertig fallen lassen, weil wir hinten eine Tiefschlafphase hatten“, befand Zorniger. Unterhachings Neu-Coach Christian Ziege, der am Donnerstag Manuel Baum abgelöst hatte, war „total zufrieden“ und blickte voraus: „Das sollte die Messlatte für die nächsten Spiele sein. Dann können wir in der Liga bleiben.“
Während das Top-Trio unangefochten an der Spitze steht, müssen Haching, Burghausen und Saarbrücken weiter um den Klassenverbleib fürchten. „Das ist natürlich bitter für uns, dass wir die Euphorie aus dem Derby-Sieg gegen Unterhaching nicht mitnehmen konnten. Nach dem Rückstand haben wir eigentlich mehr riskiert“, meinte Burghausens Trainer Uwe Wolf angesichts der wieder schwieriger gewordenen Lage.
In Darmstadt hieß der Erfolgsgarant einmal mehr Dominik Stroh-Engel. Sein 24. Saisontor, wegen einer knappen Abseitsstellung eigentlich irregulär, sicherte dem SV das 13. Spiel in Serie ohne Niederlage. Eine Folge davon: Stroh-Engels Haare werden immer länger. „Ich schneide sie erst ab, wenn wir verlieren. Es könnte unter der Matte im Sommer ganz schön warm werden“, witzelte der Top-Torjäger.
Der VfL Osnabrück hat sich mit einem ebenfalls mühevollen 1:1 gegen Rot-Weiß Erfurt wohl endgültig aus dem Kreis der Aufstiegskandidaten verabschiedet. „Mit dieser Leistung kann ich nicht zufrieden sein“, bekannte VfL-Trainer Maik Walpurgis. Gleiches gilt für Hansa Rostock nach dem 0:1 gegen den MSV Duisburg. Hansas Torhüter Jörg Hahnel wählte im Anschluss drastischere Worte. „Das ist zum Kotzen. Was wir in der ersten Halbzeit angeboten haben, war eine Frechheit. Das tut mir leid für die Fans“, sagte Hansas dienstältester Profi über den konfusen und emotionslosen Auftritt der ersten 45 Minuten.