St. Pauli: Schulte zum Rapport - Sportchef gelassen

Hamburg (dpa) - Nach der Vertrauensbekundung für Trainer André Schubert durch den Fußball-Zweitligisten FC St. Pauli ist Helmut Schulte in die Schusslinie geraten. Dem Sportchef werden laut Medienberichten Kommunikationsprobleme und ein fehlender Draht zum Team vorgeworfen.

Nachdem Clubchef Stefan Orth Schubert entgegen anderslautender Meldungen überraschend das Vertrauen ausgesprochen hatte, bestellte er Schulte zum Rapport. „Die Trainerpersonalie ist abgearbeitet. Jetzt ist der Sportchef an der Reihe“, betonte Orth.

Schulte gibt sich vor dem für diese Woche geplanten, aber noch nicht fest terminierten Analyse-Gespräch betont locker. „Ich mache meine Arbeit gewohnt unaufgeregt und sehe der Zukunft mit heiterer Gelassenheit entgegen“, ließ der 54-Jährige auf dpa-Nachfrage mitteilen. Interne Schwierigkeiten wies er zurück.

„Von irgendwelchen Differenzen zwischen dem Gremium und mir weiß ich nichts“, zitierte der TV-Sender „Sky Sport News“ Schulte. Auch das Verhältnis zum Coach sei in Ordnung, er wolle sein Engagement beim hanseatischen Fußball-Zweitligisten fortsetzen: „Ich habe gut mit Schubert zusammengearbeitet und werde das auch weiter tun.“

Ungewöhnlich ist allerdings, dass Schulte als Verantwortlicher für den sportlichen Bereich weder beim klärenden Gespräch mit dem Coach noch bei der anschließenden Pressekonferenz zugegen war. Zudem sickerte durch, dass es schon im vorigen Jahr zwischen Schulte und Schuberts Vorgänger Holger Stanislawski sowie einigen Akteuren atmosphärische Störungen gegeben haben soll.