Stadt stimmt über Millionenhilfe für Hansa Rostock ab

Rostock (dpa) - Schicksalstag für Zweitliga-Absteiger FC Hansa Rostock: An diesem Mittwoch entscheidet die Rostocker Bürgerschaft über ein millionenschweres Hilfspaket zur Rettung des Fußballvereins.

Bei einer Verweigerung muss der Club Insolvenz anmelden und wird im schlimmsten Falle 46 Jahre nach seiner Gründung aus dem Vereinsregister gelöscht. „Mein Gefühl ist gut, dass die Bürgerschaft positiv für uns entscheiden wird“, sagte der Vorstandsvorsitzende Bernd Hoffmann vor der Abstimmung. Der Traditionsverein ist mit 8,5 Millionen Euro verschuldet.

Die existenziellen Nöte resultieren hauptsächlich aus 4,5 Millionen Euro Steuerschulden, die zwischen 1999 und 2001 gemacht wurden. Hansa wird das laufende Geschäftsjahr nach Angaben von Finanzvorstand Sigrid Keler trotz des Abstiegs in die 3. Liga mit einem leichten Plus abschließen.

Das von der Stadt zu stemmende Paket beinhaltet neben dem Teilerlass der Steuerschulden in Höhe von 680 000 Euro, den Ankauf eines in Hansa-Besitz befindlichen Sportgeländes im Wert von 530 000 Euro und einen Zuschuss an den Verein in Höhe von 750 000 Euro.

Sollten die Bemühungen nicht von Erfolg gekrönt sein, wäre der Gang zum Amtsgericht unvermeidlich. „Es gibt keinen Plan B“, erklärte Hoffmann. Sollte das Insolvenzverfahren noch vor dem 30. Juni eröffnet werden, würde Hansa Rostock in der nächsten Saison in der Regionalliga spielen. Würde der Insolvenzverwalter erst nach diesem Termin tätig, stünde der Verein in der vierten Liga gleich als erster Absteiger fest.