Tore, Tore, Tore: 1860 zurück in gutem Fahrwasser

München (dpa) - Die Münchner „Löwen“ machen ihrem Namen endlich wieder alle Ehre. Auf das 5:0 in Cottbus folgte ein weiteres rauschendes Torfestival beim 4:0 (2:0) gegen Erzgebirge Aue. Der Start ist geglückt, mit neun Punkten mischt der TSV 1860 München in der 2. Liga oben mit.

„Wir wollen die Euphorie mitnehmen in die nächste Trainingswoche und für das nächste Spiel“, sagte Doppeltorschütze Daniel Halfar, mahnte aber auch: „Wir haben noch 30 Spiele vor uns. Es macht keinen Sinn, jetzt über Szenarien zu sprechen.“ Der 23 Jahre alte Stürmer war der überragende Mann auf dem Platz und sorgte mit seinen zwei Toren (10./45.) für die Halbzeitführung. Benjamin Lauth (69.) und Manuel Schäffler (72.) legten nach der Pause nach.

Vor dem Montagsspiel zwischen Eintracht Frankfurt und Fortuna Düsseldorf belegten die „Löwen“ sogar einen direkten Aufstiegsplatz. Und zwölf Tore - so oft traf kein anderer Verein in den ersten vier Spielen. „Unsere Stärke hat momentan viel mit Selbstvertrauen zu tun. Jedes Spiel gibt uns Motivation. Ich denke, wir können jeden in der Liga schlagen“, sagte Torschütze Manuel Schäffler.

Der TSV 1860 hat aktuell einen Lauf. Die junge Mannschaft von Trainer Reiner Maurer verwöhnte die 24 600 Zuschauer in der Allianz Arena mit begeisterndem Fußball. Die Fans feierten die jungen Wilden, die La Ola-Welle wanderte mehrmals durchs Stadion.

„Keiner der Fans hat sein Kommen wohl bereut. Mit dem Verein sind wir gerade in gutem Fahrwasser unterwegs. Wir haben zwei tolle Spiele abgeliefert und gezeigt, dass wir auch zu Hause Druck machen können und Tore schießen. Wir haben einen guten Zusammenhalt in der Mannschaft“, analysierte Maurer. Die Motivation und Spielstärke sind wichtige Komponenten der Siegesserie. Das junge Team agiert konzentriert und mit viel Druck nach vorne.

„Wir haben gerade eine homogene Mannschaft, die hinten sehr sauber steht und Mut hat, das Spiel breitzumachen“, bilanzierte Präsident Dieter Schneider. Ein schöneres Geschenk zu seinem 35. Geburtstag hätten die 1860-Profis auch dem neuen Investor Hasan Ismaik wohl kaum machen können. Der Jordanier, der den Verein im Sommer mit einer zweistelligen Millionen-Spritze vor der Pleite bewahrt hatte, verpasste das Heimspiel, da er im Ramadan nicht gerne verreist.

Die aktuellen Leistungen geben Anlass zur Freude und lassen die schwierigen vergangenen Monate vergessen. Für kühne Träume ist es aber noch zu früh. „Für uns war es ein gutes Spiel, doch vor uns liegt ein schweres Auswärtsspiel in Düsseldorf“, mahnte Maurer.