Torjäger Stroh-Engel schießt Darmstadt nach oben
Leipzig (dpa) - Er ist der Torgarant der 3. Liga. Stürmer Dominik Stroh-Engel verhalf seinem SV Darmstadt am Samstag mit einem Dreierpack zum 4:0-Erfolg über Preußen Münster - und zu Aufstiegsrang zwei.
Der 27-Jährige ist derzeit kaum zu stoppen. „Dafür haben wir ihn geholt, er ist eben brandgefährlich“, lobte Darmstadts Trainer Dirk Schuster seinen Angreifer, „wir sind froh, dass er bei uns ist.“
Seit dem Sommer spielt der vom SV Wehen Wiesbaden gekommene Torjäger für die „Lilien“ und markierte am 14. Spieltag seine Saisontreffer 12, 13 und 14. „Ich hatte ein verkorkstes voriges Jahr und bin froh, dass es wieder läuft“, sagte der groß gewachsene Stürmer. „Heute haben wir ein Riesenspiel gemacht. Aber der hohe Sieg war auch etwas glücklich für uns“, betonte der Angreifer. Dabei stellten die drei Samstags-Treffer keineswegs seine dickste Ausbeute der bisherigen Saison dar. Vor fünf Wochen hatte er beim 6:0 gegen Rostock gleich viermal getroffen, im August in Unterhaching gelang ihm auch ein Dreierpack.
Münsters Trainer Ralf Loose kennt die Qualitäten Stroh-Engels und analysierte: „Er ist eben treffsicher. Trotz der hohen Niederlage hatten wir aber Chancengleichheit. Der Gegner war allerdings einen Tick williger und frecher“, betonte Loose. Durch den siebten Saisonsieg kletterte Darmstadt als Tabellenzweiter hinter Spitzenreiter 1. FC Heidenheim auf einen direkten Aufstiegsplatz. „Der Blick auf die Tabellenspitze verbietet sich“, meinte Schuster dennoch.
Dort residiert unverändert mit fünf Punkten Vorsprung der 1. FC Heidenheim, obwohl er im zweiten Heimspiel hintereinander nicht gewinnen konnte. Nach dem 0:2 gegen RasenBallsport Leipzig reichte es diesmal nur zu einem 0:0 gegen den SV Wehen Wiesbaden. Die Leipziger mussten sich indes durch die Darmstädter von Rang zwei verdrängen lassen, weil sie im Sachsenderby beim Chemnitzer FC mit 1:3 unterlagen. Leipzigs Trainer Alexander Zorniger zürnte und drohte: „Die Einstellung zum Spiel fehlte mir. Daraus ziehe ich meine Konsequenzen. Wenn ich sehe, wie unser Zweikampfverhalten war, muss ich vor allem nach den ersten zwanzig Minuten von einem absolut verdienten Sieg der Chemnitzer sprechen.“
Die Gastgeber bejubelten ihren ersten Erfolg unter dem neuen Trainer Karsten Heine. „Ich hoffe, wir wissen jetzt, dass wir auch gewinnen können. Allerdings haben wir es uns lange unnötig schwer gemacht“, sagte der ehemalige Hertha-Coach. Zuletzt hatten die Chemnitzer dreimal in Serie verloren, was mit zum Rücktritt von Trainer Gerd Schädlich führte.
Einen Dämpfer erhielt der VfL Osnabrück, der sich zu Hause Aufsteiger SV Elversberg 0:1 beugen musste. In der Nachspielzeit scheiterte Pascal Testroet sogar mit einem Foulelfmeter an Gästetorwart Kenneth Kronholm.