Auf eigenen Wunsch Trainer Korkut schmeißt in Kaiserslautern hin
Kaiserslautern (dpa) - Tayfun Korkut hat beim 1. FC Kaiserslautern völlig überraschend aus freien Stücken als Trainer hingeschmissen und den Verantwortlichen des Fußball-Zweitligisten eine hektische Winterpause beschert.
„Der Verein wurde bereits am vergangenen Mittwoch über die Entscheidung von Tayfun Korkut informiert“, berichtete Sportdirektor Uwe Stöver. Alle Bemühungen, den Fußball-Lehrer über die Weihnachtsfeiertage umzustimmen, seien erfolglos verlaufen. „Seine Entscheidung war definitiv“, sagte Stöver.
Nachdem der 42 Jahre alte Korkut seinen bis zum 30. Juni 2018 laufenden Vertrag auf eigenen Wunsch aufgelöst und den Traditionsverein mit sofortiger Wirkung verlassen hat, stehen die Pfälzer kurz vor dem Jahreswechsel plötzlich ohne Trainer da. Bis zum Trainingsauftakt am 3. Januar wollen und müssen die Roten Teufel einen neuen Coach präsentieren. „Wir haben mit der Suche nach geeigneten Nachfolgern begonnen und befinden uns bereits in Gesprächen mit potenziellen Kandidaten“, erklärte Stöver.
Korkut hatte das Amt erst zu Saisonbeginn übernommen. Wie er verlässt auch Co-Trainer Xaver Zembrod den Verein. Die Gründe für die Trennung gaben die Lauterer nicht bekannt. Korkut war für eine Stellungnahme am Dienstag nicht zu erreichen.
Nach schwachem Saisonstart mit nur sechs Punkten aus neun Partien hatte er die Mannschaft stabilisiert und mit ihr eine Serie von sieben Partien ohne Niederlage hingelegt. Erst das 1:2 zum Hinrundenabschluss beim 1. FC Nürnberg beendete den Lauf. Der viermalige deutsche Meister überwintert mit 19 Punkten nur auf dem 13. Rang, das Polster zum Relegationsplatz beträgt fünf Zähler.
Korkuts Demission ist ein harter Rückschlag für den geplanten kontinuierlichen Neuaufbau. Nach einem turbulenten Jahr mit Personalwechseln in der Vorstandsetage und auf dem Posten des Sportdirektors sollte eigentlich Ruhe einkehren. Damit ist es nun vorbei.
Der Nachfolger Korkuts wird nach Konrad Fünfstück und Kosta Runjaic bereits der vierte FCK-Trainer innerhalb von 18 Monaten sein. „Wir bedauern diesen Schritt“, äußerte sich Kaiserslauterns Vorstandsvorsitzender Thomas Gries in einer Vereinsmitteilung. Er dankte Korkut und Zembrod dennoch für die geleistete Arbeit. „Sie haben den FCK in einer schwierigen Situation übernommen und kontinuierlich daran gearbeitet, das neu zusammengestellte Team zu stabilisieren und zu verbessern“, sagte Gries. Durchschlagenden Erfolg hatte das Duo jedoch nicht.