Trainer Neuhaus neuer starker Mann bei Union

Berlin (dpa) - Nach dem Rauswurf von Teammanager Christian Beeck ist Trainer Uwe Neuhaus künftig der starke Mann beim 1. FC Union Berlin. Der Fußball-Zweitligist stellte in Nico Schäfer den Nachfolger des Ex-Bundesliga-Profis Beeck vor.

Der 42-jährige Ex-Geschäftsführer von Rot-Weiss Essen soll künftig aber nur noch für den kaufmännisch-organisatorischen verantwortlich sein - nicht mehr für den sportlichen Bereich wie einst Beeck.

Trainer Uwe Neuhaus darf sich daher als Sieger im offenbar seit Monaten tobenden Machtkampf hinter den Kulissen des Kultvereins fühlen. Obwohl es selten öffentlich wurde, hatte der Coach mit Beeck offensichtlich heftige Meinungsverschiedenheiten über die sportliche Ausrichtung. Schäfer stellte nun unmissverständlich klar: „Neuhaus hat die eindeutige Richtlinien-Kompetenz für den sportlichen Bereich. Ich will mein Netzwerk nutzen, damit es dem Sportetat zu Gute kommt.“ Der gelernte Groß- und Außenhandelskaufmann, der bis 2008 als Geschäftsführer von Rot-Weiss Essen tätig war, hatte dort auch Neuhaus als Trainer beschäftigt.

Beeck gilt als eines der Union-Gesichter: Er hatte im Schüler-Bereich seine Karriere An der Alten Försterei begonnen, später als Profi beim FC Hansa Rostock und Energie Cottbus in der Bundesliga gekickt und war vor sechs Jahren in verschiedenen verantwortlichen Positionen zu den Hauptstädtern zurückkehrt. „Es ist nicht schön, dass ein Unioner einen Unioner entlassen muss“, bedauerte Präsident Dirk Zingler.

„Wir stehen vor gewaltigen Herausforderungen, die die Entwicklung des Vereins nachhaltig prägen werden. Neben dem Bau der neuen Haupttribüne soll auch die sportliche Entwicklung der Mannschaft deutlich vorangetrieben werden“, begründete der Präsident die Neuausrichtung des Clubs.

Schäfer war im Juni 2009 als Vorstandsmitglied in Essen zurückgetreten. Ein Jahr später musste der Verein Insolvenz beantragen. Die Schuldenlast wurde damals auf rund 20 Millionen Euro beziffert. Nach dem Neuanfang spielt der Verein aus dem Ruhrpott nun in der kommenden Saison als Aufsteiger in der Regionalliga.