Trotz DFL-Okay: 1860 noch nicht gerettet
München (dpa) - Grünes Licht von der DFL - doch der TSV 1860 ist immer noch im roten Bereich. Trotz des von der Deutschen Fußball Liga (DFL) genehmigten Millionen-Einstiegs des jordanischen Investors Hasan Ismaik ist der finanziell schwer angeschlagene Zweitliga-Club noch nicht über den Berg.
Noch sind nicht alle Gläubiger der mit 14 Millionen Euro verschuldeten „Löwen“ bereit, auf einen Teil ihrer Forderungen zu verzichten. Auch mit Vermarkter IMG muss noch verhandelt werden. Meldungen über Probleme zum Wirtschaftsplan wies Präsident Dieter Schneider als unzutreffend zurück.
Schneider hatte am Freitag doppelten Grund zur Freude. Zum einen feierte der Unternehmer seinen 64. Geburtstag, zum anderen hatte die DFL am Vorabend den Kooperationsvertrag der Sechziger mit Ismaik und damit den ersten Einstieg eines arabischen Investors im deutschen Profi-Fußball gebilligt. „Es war ein schöner und wichtiger Etappensieg“, sagte Schneider der Nachrichtenagentur dpa, „jetzt sind noch einige Hürden zu nehmen. Wir sind aber guten Mutes.“
Die Verhandlungen mit den Gläubigern über einen Teilforderungsverzicht stehen unmittelbar vor dem Abschluss. Allein der Berliner Unternehmer und Spielerberater Nicolai Schwarzer muss noch überzeugt werden. Medienberichten zufolge ist er noch nicht bereit, auf 40 Prozent seines Darlehens in Höhe von 1,75 Millionen Euro zu verzichten. Mit Vermarkter IMG steht 1860 angeblich kurz vor einer Einigung. Ismaik will die „Löwen“ selbst vermarkten und IMG aus seinem langfristigen Vertrag herauskaufen.
Dem angestrebten Einstieg von Unternehmer Ismaik, der für 13 Millionen Euro 49 Prozent der Kommanditgesellschafts-Anteile erwerben will, und dem Spielbetrieb in der neuen Saison steht nicht mehr viel im Wege. Das ganze 18-seitige Vertragswerk müsse nun in die Lizenzierungsunterlagen eingearbeitet werden, erklärte Schneider.
Zu einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“, im Verein seien bislang unbekannte Probleme zum Wirtschaftsplan aufgetaucht, betonte er: „Das stimmt nicht. Es gibt keine Unregelmäßigkeiten“.
Schneider und Ismaik gehen fest davon aus, dass die Zusammenarbeit fristgerecht bis zum 31. Mai vertraglich fixiert wird. „Es sind noch einige Punkte zu klären, unter anderem auch mit dem Vermarkter und einigen Gläubigern“, sagte der Jordanier der „SZ“, „allerdings sind wir zuversichtlich, dass 1860 auch dort eine Einigung erzielen wird“.
Das Okay der DFL nahm Ismaik mit Dank zur Kenntnis: „Wir werden uns an alle Forderungen und Vorschriften seitens der DFL halten und freuen uns jetzt auf die Zusammenarbeit mit unseren Freunden von 1860, der wir mit dieser Entscheidung der DFL einen Riesenschritt näher gekommen sind“.