Trotziger Dynamo-Held Kirsten nach 0:1 in Osnabrück
Osnabrück (dpa) - Fast schon trotzig stand Benjamin Kirsten Rede und Antwort. Seine Hauptrolle beim 0:1 (0:1) im Hinspiel der Zweitliga-Relegation beim VfL Osnabrück wollte Dynamo Dresdens Keeper aber nicht so ganz wahrhaben.
Dass er mal wieder einen Strafstoß hielt - der Handelfmeter von Osnabrücks Timo Staffeldt (58. Minute) war bereits der fünfte in dieser Saison? Geschenkt. „Momentan freue ich mich darüber nicht“, bekräftigte der Sohn des früheren Bundesliga-Torjägers Ulf Kirsten mit ernster Miene. „Ich freue mich erst, wenn das am Dienstag zum Klassenverbleib beigetragen hat.“
Ein 0:2 hätte die Chancen Dynamos, auch kommende Saison noch Fußball-Zweitligist zu sein, wohl erheblich verringert. Durch die knappe Niederlage aber hat Dresden „jetzt noch die Möglichkeit, alles umzubiegen“, fand Kirsten. Und Chefcoach Peter Pacult grantelte zwar wegen zwei vergebener Großchancen zu Beginn des Spiels durch Tobias Müller (12.) und Idir Ouali (28.), pflichtete aber insgesamt bei: „Das 0:1 lässt uns alle Tore offen.“
Viel mehr machte dem Österreicher aber das Gegentor zu schaffen, an dem Elfmetertöter Kirsten einen entscheidenden Anteil hatte. Beim Treffer durch Gaetano Manno (43.) nach einer kurzen Ecke sah Kirsten alles andere als gut aus. Manno schoss den Ball von der linken Strafraumgrenze ins kurze Ecke. Kirsten hatte sich verspekuliert und irrte woanders im Strafraum umher. Von seiner Hauptrolle wollte der Dynamo-Schlussmann aber auch hier nichts wissen.
„Ich habe drei Mann in der Schusslinie vor mir. Ich wüsste nicht, was ich hätte anders machen sollen“, meinte Kirsten mit Pokermiene. „Man muss auch einmal anerkennen, wenn jemand ein schönes Tor macht.“ Schön war es, aber eben auch vermeidbar, wie Pacult verdeutlichte: „Wenn das einer Schülermannschaft passiert, wird der Trainer fuchsteufelswild. Ja, und hier ist es einer Profimannschaft passiert.“
Kirsten machte seinen Patzer mit dem gehaltenen Elfmeter wett, am Dienstag hat Dynamo die Chance, das Ergebnis zu drehen und die Klasse zu halten.