Viel Bewegung auf dem Transfermarkt vor dem Start
Leipzig (dpa) - Die einen setzen auf Bewährtes, die anderen präsentieren völlig neue Teams. Wenn am Samstag die 3. Fußball-Liga in die neue Saison startet, hat es wieder einmal zahlreiche Wechsel gegeben.
Bis Dienstagmittag tätigten die 20 Vereine bislang 429 Transfers (203 Zu-, 226 Abgängen) und erreichten damit nahezu den Wert von vor einem Jahr. Da waren zum Saisonstart 425 Transfers (198 Zu-, 227 Abgänge) über die Bühne gegangen. Bis zum Ende der Wechselperiode am 2. September kann und wird sich aber noch einiges tun.
Wenn Zweitliga-Absteiger Energie Cottbus am Samstag erstmals in der 3. Fußbal-Liga antritt, sind nur noch zwei Spieler dabei, die schon mehr als eine Saison für die Lausitzer aktiv sind. René Renno und Uwe Möhrle sind dem Verein nach einer Katastrophen-Saison treugeblieben. Die beiden Routiniers sahen im Sommer 20 Spieler kommen und rekordverdächtige 24 Profis gehen. Auch sonst hat sich in Cottbus viel verändert. Trainer Stefan Krämer ist genauso neu wie Präsident Wolfgang Neubert.
Beim Leidensgefährten in Dresden versammelt der neue Dynamo-Coach Stefan Böger ebenfalls einen komplett überarbeiteten Kader. Der bisherige Nachwuchstrainer des Deutschen Fußball-Bunds (DFB) setzt auf eine stark verjüngte Mannschaft. Mit Jannik Müller (1. FC Köln), Dennis Erdmann (FC Schalke 04) und Luca Dürholtz (Bayer Leverkusen) bediente sich Dresden vor allem bei zweiten Mannschaften von Bundesliga-Clubs.
Einzig Arminia Bielefeld hat es geschafft, trotz des Zweitliga-Abstiegs seinen Kader weitgehend beisammen zu halten. Auch Trainer Norbert Meier blieb bei den Ostwestfalen. Mit Florian Dick vom 1. FC Kaiserslautern und Peer Kluge von Hertha BSC hat Bielefeld sogar zwei erfahrene Spieler verpflichten können.
Gleiches gilt für den Halleschen FC, der sich mit Ivica Banovic von Energie Cottbus verstärkte. Überhaupt ist der HFC einer der Gewinner des Transfersommers: Bis auf den ausgeliehenen Francky Sembolo, der durch Osayamen Osawe ersetzt wird, konnten alle Stammspieler gehalten werden, eine Seltenheit in Liga drei.
Einen großen Aderlass musste die SpVgg Unterhaching hinnehmen. Die Oberbayern entwickeln sich immer mehr zum Ausbildungsverein der Liga. Immerhin bezahlte Bundesligist TSG 1899 Hoffenheim für Janik Haberer eine halbe Million Euro. Ansonsten musste der klamme Verein viele Talente zur Konkurrenz ziehen lassen.
Auffällig in dieser Saison ist, dass einige Trainer ihre Beziehung zu ihren ehemaligen Vereinen verstärkt nutzen. Der SV Wehen Wiesbaden bediente sich gleich dreimal beim VfB Stuttgart II, wo Wehens Coach Marc Kienle bis vor zwei Jahren im Nachwuchs arbeitete.
Auch Maik Walpurgis vom VfL Osnabrück lotste drei Spieler von seinem vorherigen Verein, Regionalligist Sportfreunde Lotte, in die dritte Liga. Schon im Vorjahr folgten Walpurgis zum Saisonstart gleich drei Spieler aus Lotte.
Zurückhaltend zeigen sich bislang die SG Sonnenhof Großaspach und Fortuna Köln- Die Aufsteiger nahmen die wenigsten Veränderungen an ihren Kadern vor. Neben Halle setzen von den etablierten Drittligisten vor allem die Stuttgarter Kickers und Preußen Münster auf Konstanz. Auch Holstein Kiel, Rot-Weiß Erfurt und Hansa Rostock tätigten nur wenige Transfers, zogen aber einige Nachwuchsspieler zur ersten Mannschaft.