Vierkampf um die Spitze - Topspiel auf dem Kiez
München (dpa) - Ein Quartett streitet vor dem 11. Spieltag um die Vormachtstellung in der 2. Fußball-Bundesliga. Zum Topduell empfängt der FC St. Pauli Fortuna Düsseldorf. Im Keller hat der MSV Duisburg sein Duell mit dem FC Ingolstadt bereits zu einem Endspiel ausgerufen.
Schon seit Wochen ist das Zweitliga-Spitzenspiel auf dem Hamburger Kiez ausverkauft. Gut 24 500 Fans sehnen den 17. Oktober herbei - und beim FC St. Pauli versuchen sie so kurz vor dem Topduell mit Fortuna Düsseldorf mit aller Vehemenz den jüngsten Rückschlag im eigenen Stadion aus ihren Gedächtnissen zu streichen. „Das Spiel könnte ein Wegweiser sein. Am Montagabend werden wir wissen, wo wir stehen“, prognostizierte Pauli-Torwart Philipp Tschauner.
Der Auftritt der drittplatzierten Rheinländer bei den einen Rang dahinter rangierten Hamburgern ist eine echte Standortbestimmung am 11. Spieltag des Fußball-Unterhauses. „Wir fahren gut vorbereitet dahin“, beteuerte Fortuna-Abräumer Adam Bodzek, dessen Team seit 17 Partien ungeschlagen ist. Die Paulianer erwischte es dagegen erst im letzten Heimspiel gegen Erzgebirge Aue (2:3). „Wir werden mit breiter Brust auftreten. St. Pauli ist ein Aufstiegskandidat, aber sie sind zu bezwingen. Aue hat es vorgemacht“, urteilte Düsseldorfs Torhüter Michael Ratajczak in der „Westdeutschen Zeitung“.
Im Optimalfall könnte einer der beiden Clubs sogar die Tabellenspitze erklimmen - dafür allerdings müssten sowohl Spitzenreiter Greuther Fürth (gegen Aue) als auch der ärgste Verfolger Eintracht Frankfurt (beim VfL Bochum) patzen. Eintracht Braunschweig und der SC Paderborn streiten im direkten Duell um die Position hinter dem Spitzenquartett.
Die Franken aus Fürth hielten sich während der Länderspielpause mit zwei Erfolgen gegen unterklassige Teams in Schuss und fiebern dem achten Saisonsieg entgegen. „Wir brauchen die nötige Frische“, sagte Trainer Mike Büskens, der vorne auf das treffsichere Duo Christopher Nöthe (sieben Saisontore) und Olivier Occean (fünf) vertrauen kann.
In Bochum hat sich der Trainerwechsel hin zu Andreas Bergmann fürs erste ausgezahlt - mit zwei Siegen katapultierte sich der einstige Aufstiegskandidat von ganz hinten ins Mittelfeld. „Der Trainer hat bei der Analyse und in den Gesprächen das Gespür, immer die richtigen Worte zu finden“, meinte Keeper Andreas Luthe im „Kicker“. Die „klaren, aber immer fairen“ Ansprachen kämen in der Mannschaft an.
Auf solch eine positive Entwicklung setzt auch Alemannia Aachen - dort allerdings hat der bei Bochum geschasste neue Coach Friedhelm Funkel noch kein Allheilmittel gegen die spielerische Not gefunden. „Wenn man unten steht, muss man mehr tun“, sagte Funkel, der vor dem nächsten Versuch des Schlusslichts bei Dynamo Dresden immerhin gute Trainingsleistungen beobachtet haben will.
Bereits zum Endspiel ausgerufen hat der MSV Duisburg sein Match gegen den ebenfalls gefährdeten FC Ingolstadt. „Ingolstadt soll und muss für uns der Wendepunkt sein. Wenn wir gegen den FCI nicht gewinnen, dann wird es ganz, ganz schwer, da unten herauszukommen“, äußerte Trainer Milan Sasic. Der Vorletzte Hansa Rostock möchte sein zurzeit lediglich sechs Zähler umfassendes Punktekonto schon einen Tag eher gegen 1860 München aufstocken.