Wehen Wiesbaden arbeitet Krawalle auf

Frankfurt/Main (dpa) - Vor dem Hessen-Derby bei den Kickers Offenbach haben die Verantwortlichen des Fußball-Drittligisten SV Wehen Wiesbaden gemeinsam mit ihren Fans die gewalttätigen Ereignisse aus der Vorwoche aufgearbeitet.

Nach einem gut dreistündigen Treffen verpflichteten sich die Anhänger des in Abstiegsgefahr schwebenden Tabellen-18., bis zum Saisonende auf das Abbrennen von Pyrotechnik zu verzichten. Im Gegenzug hob der Verein die am vergangenen Spieltag ausgesprochenen Hausverbote gegen zwei Anhänger auf und sicherte zudem zu, dass künftig keiner der an der Eskalation beteiligten Ordner im Heimbereich auf der Nordtribüne mehr eingesetzt wird.

Im Heimspiel am vergangenen Samstag gegen den 1. FC Heidenheim (1:2) war es zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Ordnern, Polizei und den Fans gekommen. Wehens Geschäftsführer Wolfgang Gräf räumte in der Sitzung Fehler bei der Durchsetzung des Hausrechts ein. „Das in der Öffentlichkeit abgegebene Bild des Vereins ist eine Katastrophe“, konstatierte Gräf. Er entschuldigte sich für die mangelhafte Kommunikation sowie die entstandenen Verletzungen und Sachschäden.

Gräf stellte klar, dass der Club keinerlei Gewalt dulde, egal von wem diese ausgehe. Welche Seite wann Gewalt angewendet hat, wird derzeit von der Polizei ermittelt. Grund für die Verschärfung der Sicherheitsstandards sei die zunehmende Gewaltbereitschaft in Teilen der Anhängerschaft sowie eine ernstzunehmende Warnung vor dem Abbrennen von Pyrotechnik gewesen.