Wer stoppt Fürth? - Ingolstadts Zeichen gegen Rechts
München (dpa) - Wahrscheinlich drückt die halbe Liga dem 1. FC Köln die Daumen. Sollte sich die SpVgg Greuther Fürth am Wochenende im Spitzenspiel der 2. Fußball-Bundesliga auch vom rheinischen Mitfavoriten nicht stoppen lassen, droht dem Unterhaus womöglich ein Alleingang des Bundesliga-Absteigers.
„Bei einer Niederlage wäre es ein Riesenloch auf den Ersten“, erkannte Kölns Trainer Peter Stöger in einem Interview des „Kicker“ (Donnerstag). Der Österreicher meint zwar seine „Geißböcke“, spricht aber der halben Liga aus der Seele.
Vier Spiele, vier Siege - optimaler konnte die Punkt-Ausbeute der Franken bislang nicht sein. Selbst Rückschläge scheinen dem Tabellenführer nichts anhaben zu können: Gegen Konkurrent 1. FC Kaiserslautern konnte die nach dem Abstieg rundum erneuerte Auswahl von Trainer Frank Kramer ebenso einen Rückstand drehen wie zuletzt gegen den Aufsteiger Karlsruher SC. „Siege machen selbstbewusst“, erklärt SpVgg-Manager Rouven Schröder das simple Erfolgsrezept.
Das würden die anderen auch gerne sagen. Doch die Tabelle spricht nach vier Spieltagen eine deutliche Sprache: Köln, das zuletzt immerhin den ersten Dreier feiern durfte, liegt schon sechs Punkte hinter Fürth. Richtig düster sieht es für Fortuna Düsseldorf aus: Mit gerade einmal vier Punkten liegt der Mit-Absteiger schon acht Zähler hinter den Franken. „Wer da entspannt ist, der soll Halma spielen“, schimpft Manager Wolf Werner - und hofft auf Besserung im Heimspiel gegen den VfL Bochum.
Einigermaßen Schritt mit Fürth konnten bisher nur Lautern und 1860 München halten, die je neun Punkte zu Buche stehen haben. Doch am 5. Spieltag warten brenzlige Auswärtsaufgaben: Die Pfälzer müssen beim VfR Aalen antreten, für 1860 geht es zum sieglosen SC Paderborn. Auch die Verfolger Energie Cottbus (bei Erzgebirge Aue) und Union Berlin (beim FSV Frankfurt) stehen vor hohen Auswärtshürden. Der KSC, der ebenfalls sieben Punkte aufweist, tritt beim SV Sandhausen an.
Schlusslicht FC Ingolstadt will gleich doppelt ein Zeichen setzen. Nach den rassistischen Ausfällen gegen Profi Danny da Costa werden die Oberbayern vor der Partie gegen Arminia Bielefeld klar Stellung beziehen - mit dem Slogan „Rechts außen? Nur im 4-3-3!“ auf den Aufwärm-Trikots. Sportlich hofft Coach Marco Kurz, der mit Ingolstadt noch ohne Punktgewinn ist, auf ein Ende der schwarzen Serie.
Darauf setzt auch Steffen Menze, der bei Dynamo Dresden nach dem Rauswurf von Peter Pacult im Gastspiel beim FC St. Pauli als Interimscoach fungiert. „Wir sind der Meinung, dass wir den Kader haben, um die Klasse in der 2. Bundesliga zu halten“, betont Dynamos sportlicher Leiter.