Dresdens beurlaubter Coach Pacult sieht sich als Opfer
Dresden (dpa) - Der von Fußball-Zweitligist Dynamo Dresden nach nur vier Spieltagen beurlaubte Trainer Peter Pacult sieht sich als Opfer.
„Wenn man die letzten Monate analysiert, kommt man zu dem Schluss, dass ich eigentlich seit Sommer keine faire Chance mehr hatte. Ich bin nur das Opfer, auf dessen Rücken die Dinge ausgetragen wurden“, sagte der Österreicher dem Fachmagazin „Kicker“. Pacult war am Sonntag nach dem 0:3 gegen den FSV Frankfurt als erster Zweitliga-Coach der Saison beurlaubt worden.
Pacult hatte keine Lobby im Verein, das Vertrauensverhältnis zum Aufsichtsrat galt als zerrüttet. Eine Ursache dafür waren laut Pacult auch die Vorfälle Ende Mai vor dem Relegationsrückspiel gegen den VfL Osnabrück, als seine vermeintlich bereits beschlossene Entlassung durchsickerte. „Das Sommertheater habe doch ich nicht inszeniert, sondern andere. Es ist schlimm, wenn man als Trainer mit der Gewissheit in die Saison geht, man hat keine Rückendeckung und keinen Kredit“, meinte der 53-Jährige.
Auch dem Vorwurf, das Verhältnis zum Team sei alles andere als produktiv gewesen und es habe vor allem an Kommunikation gefehlt, widersprach Pacult. „Das sind die größten Alibi-Aussagen. Da wird immer und immer wieder das gleiche Klischee bedient. Die Spieler sollten lieber selber in den Spiegel schauen und sich hinterfragen, ob sie alles getan haben für den Verein“, meinte der Trainer, dessen zweites Intermezzo bei Dynamo nach nur acht Monaten endete.