Zahlen sprechen für Dynamo - Osnabrück offensiv

Dresden (dpa) - Abstieg oder Aufstieg, Jubelstürme oder Tränen: Für Dynamo Dresden und den VfL Osnabrück geht es in den „Spielen des Jahres“ um alles oder nichts.

Vor den zwei entscheidenden Relegationsspielen spricht die Statistik für den Fußball-Drittligisten aus Sachsen, doch kurz vor dem ersten Aufeinandertreffen mit Zweitligist Osnabrück am Freitag müssen die Dresdner gleich mehrere Hiobsbotschaften verkraften. Die Niedersachsen sind zwar auch angespannt, aber selbstbewusst.

In Dresden rückt das Wissen, dass in Alexander Esswein (Wechsel zum 1. FC Nürnberg) und Dani Schahin (zurück zu Greuther Fürth) die Top-Stürmer den Verein zum Saisonende verlassen ebenso in den Hintergrund wie die Personalsorgen. Denn ausgerechnet vor dem Saisonhöhepunkt im ausverkauften „glücksgas stadion“ plagen die Dresdner Bürgschaftssorgen in Millionenhöhe. Während der Verein für die 3. Liga über zwei Millionen Euro an den Deutschen Fußball-Bund (DFB) nachweisen muss, fordert die Deutsche Fußball-Liga (DFL) für die 2. Bundesliga lediglich 830 000 Euro. „Wenn die Stadt oder die städtischen Unternehmen uns nicht helfen, ist die Situation aussichtslos“, verkündete Dynamo-Geschäftsführer Volker Oppitz.

Dynamo-Trainer Ralf Loose, der sich seit seinem Amtsantritt am 12. April als echter „Feuerwehrmann“ erwies und kein Spiel verlor, muss dennoch optimistisch bleiben. „Es ist eine schwere Situation, doch die Mannschaft ist hochmotiviert“, sagt der 48-Jährige. Auch die Tatsache, dass seit 2009 stets der Drittligist den Aufstieg klar machte, sieht er nicht als Druck. „Das ist keine Belastung für mein Team. Es freuen sich alle auf die Spiele und wir sind körperlich gut in Schuss“, erklärt Loose.

Auch die Osnabrücker sind für die K.o.-Spiele im Europapokalmodus gerüstet. Besonders das 1:0 am letzten Zweitliga-Spieltag in Ingolstadt hat die Moral der Niedersachsen gestärkt. „Man hat im Training gemerkt, wie gut dieser Sieg allen getan hat“, urteilte Coach Heiko Flottmann. „Es ist Selbstvertrauen zu spüren. Wir spielen auch in Dresden nach vorn, mit voller Überzeugung.“

Kapitän Tino Berbig setzt auf den wiedererstarkten Teamgeist beim VfL. „Ich erwarte, dass wir wie zuletzt Fußball spielen. Dann werden wir den Klassenverbleib schaffen“, meinte der Keeper. Um den Zusammenhalt in der Mannschaft war es in den vergangenen Wochen nicht immer gut bestellt. Denn der Verein warf im April - mitten im Abstiegskampf - Björn Lindemann und Kevin Schöneberg aus disziplinarischen Gründen raus.