Zielmarke „40“ erreicht: Aue wird immer frecher

Aue (dpa) ­ Die anvisierten 40 Punkte sind auf dem Konto. Nachdem der FC Erzgebirge Aue in den vergangenen Wochen in der 2. Fußball-Bundesliga leicht ins Stocken geriet und die Serie von 24 ungeschlagenen Heimspielen riss, klopft das Team nun wieder oben an.

Nach dem 1:0-Last-Minute-Sieg gegen den TSV 1860 München gibt es keine Ausreden mehr. Die Zielstellung Klassenerhalt ist veraltet, jetzt folgt eine Neujustierung. „Endlich haben wir die 40 Punkte, für die wir die letzten acht Monate so hart gekämpft haben. Nun ist es schön, dass wir endlich unsere Ziele korrigieren können. Wir werden alle anderen Mannschaften, die von Anfang an den Anspruch hatten aufzusteigen, weiter ärgern“, erklärte Torhüter Martin Männel.

Der starke Schlussmann gestattete einen Einblick ins Innenleben der Mannschaft: „Der Trainer sagt immer, dass man das Belohnungssystem einschalten soll, wenn man gewinnt. Das werden wir jetzt tun.“ Nach der 1:3-Niederlage beim MSV Duisburg organisierte das Team den ersten Mannschaftsabend. „Der steckt einigen noch in den Knochen, deswegen werden wir mit dem Alkohol zurückhaltender sein“, betonte Männel.

Die Minimalisten aus Aue, die mit nur 25 Treffern 40 Zähler holten, spielen nicht unbedingt den Hurra-Fußball. Doch der unbändige Wille, bis zur letzten Minute zu kämpfen, wurde immer wieder belohnt. So gibt Aues Trainer Rico Schmitt die Devise klar vor. „Wir müssen weiter Dampf auf dem Kessel halten. Wir fühlen uns im Kreise der Großen der Liga, die sich eigentlich in der ersten Liga sehen, sehr wohl. Jetzt krempeln wir die Arme hoch und nutzen den günstigen Lauf der Sterne“, kündigte Schmitt an. Zugleich amüsierte er sich über die Aussagen des Gegners: „Der fragt sich, was die denn da oben machen, das geht doch gar nicht. Meine Mannschaft ist doch viel besser, als die Truppe dort.“ Löwen-Coach Reiner Maurer hatte nach der Partie von einem unverdienten Sieg gesprochen.

Erleichtert nach Erreichen der Zielmarke „40“ war Mittelfeldspieler Marc Hensel, der mit sechs Toren immer noch erfolgreichster Schütze der „Veilchen“ ist. „Uns ist ein Stein vom Herzen gefallen. Man fängt dann ein bisschen zu zittern an und hat Angst vor der Marke. Deswegen war es unheimlich wichtig, das Ding zu ziehen“, erklärte der 24-Jährige. Zugleich warnte er davor, nun zu viel zu träumen: „Als wir Tabellenerster waren, haben wir schon einmal angefangen zu erzählen und dann ging alles schief. Unser Nahziel muss heißen, so lange wie möglich oben dran zu bleiben.“