Zweitliga-Spitzenquartett streitet um Tabellenspitze
München (dpa) - Die Brisanz des Spitzenspiels ist seit Tagen in den Köpfen. Schon vor dem mit Spannung erwarteten Duell zwischen den zurzeit besten Fußball-Zweitligisten von Fortuna Düsseldorf und Eintracht Frankfurt am Montagabend geht es neben dem Platz hoch her.
Reichlich Giftpfeile fliegen vom Rheinland nach Hessen und zurück, nachdem Eintracht-Coach Armin Veh bei Fortunas Torjäger Sascha Rösler und dessen Teamkollegen latente „Fallsucht“ ausgemacht hatte.
„Zehn Elfmeter sprechen für sich. So schnell, wie die teilweise fallen, brauchen wir einen wirklich guten Schiedsrichter“, klagte Veh vom Tabellenzweiten aus Frankfurt. Manager Wolf Werner vom Spitzenreiter aus Düsseldorf reagierte empört - und zählte in mehreren Interviews penibel auf, wann dem Traditionsclub glasklare Strafstöße verweigert worden seien. „Das alles zeigt ja gleichzeitig auch, dass sie Schiss vor uns haben“, bilanzierte er im „Express“.
Den Verbalattacken will der Spitzenreiter am 21. Spieltag im Unterhaus mit Leistung trotzen. Nach dem jüngsten 1:1 in Ingolstadt besteht Wiedergutmachungsbedarf. „Wir sind motiviert genug und müssen nicht noch zusätzlich angestachelt werden“, beteuerte Röslers Sturmkollege Thomas Bröker. Das Duell der Ex-Bundesligisten ist nur eines von zwei Spitzenpartien - zudem duellieren sich nämlich schon am Sonntag Greuther Fürth (Tabellen-4.) und der SC Paderborn (3.).
Das Überraschungsteam aus Ostwestfalen und die Fürther Pokal-Halbfinalisten gehen im Vorfeld allerdings wesentlich gesitteter miteinander um. Vergangenes Wochenende war Paderborn neben Frankfurt das einzige Team aus dem Spitzenquintett, das drei Punkte einfuhr. „Mit allem, was wir haben“ werde man Platz drei versuchen zu verteidigen, sagte SC-Trainer Roger Schmidt im „Kicker“.
Nur vier Punkte liegen zwischen den ersten fünf Mannschaften. Direkt hinter dem Fünften FC St. Pauli (am Sonntag gegen Bochum) rangieren schon Münchens „Löwen“, die nach drei Siegen in Serie wieder ihre Aufstiegschance wittern. Nach den Strauchlern mehrerer Spitzenteams zum Jahresauftakt in der 2. Fußball-Bundesliga plante der TSV 1860 die Attacke - bis zum Donnerstagmittag, als die für Freitagabend geplante Partie beim FC Erzgebirge Aue wegen der schlechten Platzverhältnisse vorzeitig abgesagt werden musste.
Als ein großer Verlierer des ersten Spieltags nach der Winterpause gilt Hansa Rostock: Während die Abstiegskonkurrenz punktete, verlor der frühere Bundesligist schon zum zehnten Mal und rutschte auf Platz 18 ab. In drei Spielen unter dem neuen Trainer Wolfgang Wolf sprang erst ein Zähler heraus. „Ich glaube an den Klassenerhalt, auch wenn es zur Zeit nicht gut aussieht“, meinte der glücklose Coach und rief einen Sieg am Sonntag gegen Duisburg zur „Pflichtaufgabe“ aus.
Schon am Freitag könnte das in der Winterpause runderneuerte Team des FC Ingolstadt den Relegationsplatz loswerden - im Spiel beim FSV Frankfurt. „Wir sind Konkurrenten im Abstiegskampf, also müssen wir drei Punkte holen“, forderte Trainer und Ex-FSVer Tomas Oral.