Meinung Drittligisten nach Regionalliga-Reform: Verkauft und verraten
Meinung · Wenn der Profifußball mal wieder allzu merkwürdige Blüten treibt, wenn die Topclubs über die Einführung einer Superliga sprechen und die FIFA von einem in den nächsten Skandal stolpert, dann wendet sich so mancher Fan ab und dem kleinen Fußball zu.
Denn bei den Amateuren, ja, da ist die Welt noch in Ordnung.
Wäre schön, ist es aber nicht. Auch hier wird gezofft um Macht und um Geld. Und mittendrin im Sandwich steckt sie: die 3. Liga. Nicht Fisch und nicht Fleisch. Profiliga, aber weit weg von den Geldtöpfen der großen Marketingmaschinerie. Aushängeschild des größten Sportverbandes der Welt, aber ohne echtes Stimmrecht in den Gremien des Deutschen Fußball-Bundes.
Der hat die Bedürfnisse der Clubs nun einmal zu oft missachtet. Sicher, die Frage nach der Reform der Regionalliga ist so alt wie die Liga selbst. Ja, eine gerechte Lösung zu finden ist nicht so einfach. Doch hier wurde Vertrauen missbraucht. Die Vereine sind einen Kompromiss eingegangen, der sich, gelingt die Reform nicht, als Verlustgeschäft erweist. Ein Club mehr steigt ab, die Rückkehr aber bleibt unwägbar wie zuvor. Die Drittligisten wären die Verlierer, verkauft und verraten.
Noch schwerer würde man den Clubs das Überleben nur noch machen, würde man die 3. Liga auch noch splitten. Der Vorschlag von DFB-Vizepräsident Rainer Koch ist nicht nur eine Drohgebärde, er ist auch ein Zeichen, wie schäbig der DFB seine wichtigste Liga mitunter behandelt. Gut, dass sich diese nun wehrt.